Der Rückweg von Sausalito haben wir mit der Fähre gemacht, eine Variante, die vor allem von den vielen Fahrradfahrern in Anspruch genommen wird, die mit einem geliehenen Rad über die Golden Gate Bridge fahren und dann den Rückweg über die Bucht von San Francisco wählen.
Wie gesagt: Das machen viele. Was auch etwas nervig war, dass die Radfahrer als erste an Bord dürfen und erst wenn alle drauf sind (bzw. es keinen Platz mehr gibt) kommen die Fußgänger dran. Was sich auf die Platzwahl an Bord auswirkt, denn die Radfahrer können so einfach die guten Plätze reservieren und „wir Fußgänger“ bekommen den Rest …
Aber vorne gab es noch einen kleinen Platz mit Blick auf das Wasser. Dachten wir zumindest.
Das Schiff legte auf jeden Fall pünktlich ab und fuhr uns quer über die Bucht an Alcatraz vorbei zum Pier 1. Es gibt auch eine andere Fähre zum Pier 29 oder da in der Nähe.
Während der Fahrt tauchten die ganzen Rad-Touristen auf (natürlich waren auch unsere Lieblings-Nationen, die Italiener und die Franzosen vertreten) und rannten quer durcheinander und durch unser Blickfeld. Ganz doll war auch die Dame, die telefonierend (!) mit dem Rücken zur Aussicht (!!) an der Reeling stand. Nicht, dass man sozial denken könnte und anderen den Blick freigeben könnte, nein.
Die Aussicht war nämlich wirklich gut!
Gut war auch das italienische Pärchen neben uns, die partout nicht einsehen wollten, wieso sie einen Schritt nach rechts gehen sollen. Gut, vielleicht ist es ja auch unsere Schuld, dass wir den Rucksack auf dem Rücken des Herren nicht einfach ohne zu meckern im Gesicht haben wollen. Mann, mann, mann – was für ein Volk. Das Pärchen hat übrigens gefühlte 500 Selfies von sich gemacht. Leider ist unsere Hoffnung, dass bei den aktrobatischen Verrenkungen das Handy ins Wasser fällt, nicht in Erfüllung gegangen.
Wir haben irgendwann aufgegeben, einen gemütlichen Blick aufs Wasser zu haben und das Gedrängel an der Reeling war uns auch zu doof. Also haben wir einfach die Sonne genossen und waren dann auch irgendwann wieder zurück in San Francisco.
Für den Abend hatten wir uns ein schönes Abendessen im Roka Akor, einem der besten japanisch-amerikanischen Restaurants in San Francisco. Allerdings hatten wir jetzt Hunger und der Abend war noch lange hin. Glücklicherweise gibt es hier halt viele gute Restaurants oder kleine Imbisse. Und am Pier war eines davon: Ein kleiner japanischer Laden, der Bento-Boxen verkauft.
Am Pier waren viele Leute und auch viele komische Leute. Neben uns zum Beispiel ein älteres Paar, was versucht hat, ein Foto bzw. ein Selfie mit der dort sitzenden Möve zu machen.
Die Möve war so verdutzt, das sie tatsächlich dort sitzengeblieben ist.
Weiter ging es, da wir irgendwie die Zeit bis zum Abendessen überbrücken mussten, zum nahegelegenen Strassenbahnmuseum.
Wobei „Museum“ hier etwas übertrieben ist, denn es handelte sich hierbei um einen großen Raum mit einigen Tafeln und vielen käuflich zu erwerbenen Bildern. Aber für 20-30 Minuten Abwechslung war es interessant, die Geschichte der Streetcars von San Francisco zu lernen.
Aber für uns war es das dann auch, denn langsam fingen die Füße an zu brennen (20.000 Schritte lt. Schrittzähler!) und so ging es mit Bus & Bahn (bzw. Streetcar) zurück ins Hotel.