Ryokans sind traditionelle japanische Herbergen. Sie enthalten in der Regel auch das Abendessen und das Frühstück – oft mit lokalen Spezialitäten.
Die Zimmer sind typisch japanisch gestaltet: Die Böden sind mit Tatami-Matten ausgelegt, die Schiebetüren mit einem dünnen Paper bespannt und im Zimmer ist ein kleiner, leicht erhöhter Bereich, der Tokonoma genannt wird und in dem ein Blumengesteck stehen oder eine Kalligraphie hängen kann.
Im Ryokan werden die vom Hotel bereitgestellten Hausschuhe getragen. Es ist auch möglich, den bereitgestellten Yukata im Haus und außerhalb zu tragen.
Und: Es gibt oft ein Gemeinschaftsbad mit heißen Quellen – Onsen oder Rotemburo (wenn es draussen ist) genannt.
In unserem Fall sieht das dann so aus. Dies ist unser Ryokan.
Nach dem Einchecken, was hier etwas länger gedauert hat wegen der Sprachbarriere, ging es zu unserem Zimmer. Wann immer man auf so eine Holzkante trifft, ist es wahrscheinlich, dass man die Schuhe ausziehen muss.
Das Zimmer mit den Tatami und den Sitzmöglichkeiten (unbequem am niedrigen Tisch oder bequem am Fenster mit Blick in den Wald)
Blickrichtung in das Bad, welches eigene „Bad-Schlappen“ hat.
Sobald wir auf dem Zimmer waren: Klamotten aus und Yukata an. Wichtig: Erst rechts einschlagen und die linke Seite darüber. Bei Leichen macht man es anders herum.
Die Yukata lässt man dann den ganzen Aufenthalt an – ausser im Onsen natürlich, welches nakt besucht wird. Vor dem Entspannen in den heissen Quellen wäscht man sich. Fotografieren ist natürlich verboten, daher hier ein paar Fotos aus der Hotelbroschüre.
Die Onsen sind nach Geschlechtern getrennt und um 21 Uhr abends werden die Seiten gewechselt, damit jeder in den Genuss von jedem Becken kommt.
In der Regel geht man einmal vor dem Essen und einmal morgens ins Onsen. Manche gehen auch zwischen den Mahlzeiten rein, aber dafür waren wir zu müde.
Apropos Essen (Ja, jetzt kommen Essensfotos): Das war das erste Abendessen im Ryokan.
Zuerst eine Kartoffelsuppe in einer Melone (sollte man zusammen essen – sehr erfrischend und lecker) – dazu Sashimi.
Ebenfalls dazu: Kleinigkeiten (Eingelegtes, Salziges, Paniertes, Tofu mit Schinken und Olivenöl)
Dann ein echtes Highlight: Wasser-Pudding mit Honig. Eine unglaublich interessante Textur und der Honig war wirklich lecker. Sehr coole Idee!
Abalone in der Salzkruste gebacken
Eine Art „Gel-Suppe“ mit Okraschoten und Kürbis drin
Shabu-Shabu mit lokalem Wild
Wie üblich: Zum Abschluss Reis
Und etwas Pudding mit Kaffeegeschmack.
Sehr, sehr lecker! Man geniesst es richtig! Also wir zumindest!
Und während dem Essen werden die Futons vorbereitet und man kann direkt reinfallen und schlafen. Oder eben noch ins Onsen gehen oder sonstwas – wir sind mehr oder weniger direkt eingeschlafen. Hier ein Foto von unseren Schlaf-Futons nach dem Aufstehen.
Nach dem Aufwachen sind wir direkt wieder ins Onsen und danach ging es zum Frühstück. Obwohl recht hart, waren die Futons doch sehr bequem – kann aber auch sein, dass die Rückenschmerzen bei den ständigen heissen Quellen einfach keine Chance hatten.
Ach so: Für uns gab es noch einen Übersetzungszettel (beim Abendessen schon)
Und noch eine Anweisung, was man mit dem Reis machen kann (das mit dem Natto haben wir mal gelassen – Erfahrung zahlt sich eben aus)
So gestärkt ging es dann in den Tag. Und die Vorfreude auf insgesamt noch 3 weitere solche Ryokan-Aufenthalte stieg ins Unermessliche … 😉