Nun also der sportliche Teil des Urlaubs. Also der zum Zuschauen.
In der Bahn nach Otrau haben wir gestern eine Werbung für den hiesligen Fussballsportverein gesehen, die heute ein Heimspiel haben. Und da wir bei sowas ja generell Interesse haben, haben wir (trotz doch einiger Sprachbarrieren) zwei Tickets bekommen. Für die Gegentribüne mit freier Platzwahl.
Mit der Subway ist die Hinfahrt recht einfach, da man mit einer der drei Linien einfach bis zum Ende fahren muss. Im Zug waren auch schon einige Fans, daher war auch der Fußmarsch zum Sapporo Dome kein Problem.
Der Sapporo Dome. Ein 2001 fertiggestelltes, überdachtes Stadion mit 41.000 Sitzen bei einem Fussballspiel. Als Besonderheit kann der Rasen rausgefahren und durch ein Baseballfeld ersetzt werden – das Stadion wird sowohl von Consadole als auch von den Nippon-Ham Fighters als Heimarena verwendet. Zum Weltmeisterschaft 2002 fanden drei Spiele hier statt, unter anderem das 8:0 von Deutschland gegen Saudi-Arabien. Ein Trikot davon ist sogar im Dome ausgestellt.
Apropos Consadole: Der Name ist ein Kunstname aus „Dosanko“ (Menschen von Hokkaido) und dem spanischen „Ole“. Der Verein stand mehrfach vor der Insolvenz und stieg letzte Saison in die erste Liga auf, wo man aktuall auf einem 14. Platz steht – etwa unsicher, aber noch entfernt vom Abstieg.
Das Stadion war auf den teuren Plätzen sehr, sehr leer. Auf den Plätzen mit freier Sitzplatzwahl eher nicht – wir haben nur noch gute Plätze in der Nähe der Gastfans aus Niigata gefunden und uns dort häuslich eingerichtet.
Ansonsten war, wie schon 2010 beim Spiel in Urawa, eine sehr gute Stimmung – japanische Fans singen quasi in einem durch.
Die Mannschaftsaufstellung barg keine Überraschungen, nur dass das Pferd nicht aufgestellt wurde, enttäuschte uns dann doch schon etwas …
Im Spiel ging es, einem Abstiegskampf entsprechend, recht rustikal zur Sache. In der ersten Halbzeit gab es drei Auswechslungen und alle waren aufgrund von Verletzungen (unter anderem der Torwart von Sapporo).
In der langen Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang dann Conso das 1:0.
Kurz nach der Halbzeit gelang in der 60. Minute Joe Reis (man kann sich ja sowas nicht ausdenken) das 2:0. Und da wir noch was vor hatten, sind wir dann auch so 15 Minuten vor Schluss gegangen, um nicht gemeinsam mit den 17.000 Zuschauern (es sah wie viel mehr aus) zur Subway gehen zu müssen.
Und was sollen wir sagen: Kaum hatten wir unseren Platz verlassen, gelang Niigata das 2:1 und in der 87. Minute sogar der Ausgleich.
Immerhin waren wir diesmal nicht Schuld. Zumindest waren wir nicht vor Ort …
Vamos Sapporo!