Auch wenn es sich anfühlt, als wäre der Urlaub vorbei – wir haben gerade mal die Mitte erreicht.
Heute geht es von China über Korea nach Japan. Bei der Planung wollten wir eigentlich nur noch ein paar Tage Japan an den Urlaub dranhängen (flug- und preistechnisch günstiger, bekanntes am Ende, etc.) – daraus sind noch einmal volle 12 Tage Hokkaido und Tokio geworden. Der günstigste Flug ging auch noch über Seoul – also wird fast jedes Land mitgenommen.
Der Asiana-Flug ab Shanghai Pudong ging um 8:35 Uhr – das bedeutete leider ein frühes Aufstehen um 5:30 Uhr und Abfahrt um 6 Uhr am Hotel. Daraus wurde 6:10, weil der Fahrer zu spät kam.
Der Verkehr war bis zum Flughafen recht flüssig – zumindest der Teil, den wir nicht verschlafen haben. Allerdings wurde es am Flughafen recht voll.
Noch einmal die volle Keule „China“: Alles durcheinander, Drängeln, Laut, … – aber irgendwie haben wir uns schon daran gewöhnt.
Glücklicherweise für die Zeitplanung haben wir uns für Asiana Airlines entschieden und konnten daher unsere Star Alliance Gold Vorteile nutzen: Eigener CheckIn!
Danach kam allerdings die Security und die was diesmal gründlich – besonders bei Jens. Der hatte nämlich seinen Schirm noch im Rucksack gelassen und dieser brachte die Dame bei der Kontrolle dazu, alle nur ungefähr mit Metall versehenen Dinge, darunter Kugelschreiber, Stromadapter und den Haustürschlüssel) auspacken und erneut scannen zu lassen. Das dauerte etwas …
Danach sind wir dann direkt zum Gate, wo unsere Maschine schon bereit stand.
Obwohl der Flughafen natürlich ein international bedeutendes Drehkreuz und damit nicht direkt typisch chinesisch ist – an den kleinen Dingen, beispielsweise in den Geschäften, erkennt man dennoch, dass man in China ist. Oder zumindest in Asien.
Krebse „To Go“!
Auch witzig war eine Ausstellung der Handelskammer Shanghai mit vergleichenden Fotografien zwischen China und … Köln!
Beim Einsteigen in das sehr große Flugzeug (A330 – mit sowas fliegt man eigentlich von Europa nach Amerika oder Asien) durften wir auch wieder mit als erste rein.
Nicht, dass es nötig gewesen wäre, denn der Flieger war sehr leer. Die aktuelle politische Lage zwischen China und Süd-Korea hat den Tourismus zwischen den beiden Ländern stark minimiert – nach Aussage vieler unserer Guides soll sich das aber bald wieder normalisieren. Hoffen wir das beste, gerade in Anbetracht der Gesamtsituation in der Region.
Asiana überzeugte wieder durch sehr guten Service, gute Sitze und für einen 2 stündigen Flug ein unglaublich umfangreiches Entertainment in der Economy.
So verging der Flug nach Seoul wie … nun: Im Fluge! Und schon waren wir im Anflug auf Incheon Airport.
Landung, Gate, Transit-Kontrolle, Lounge.
Wir sind uns nicht so sicher, ob es ein gutes Zeichen ist, wenn sich unsere elektrischen Geräte an das WiFi-Passwort der Lounge erinnert haben. Praktisch war es auf jeden Fall.
Hier wurde was gelesen, gebloggt und eine Batterie für einen MP3 Player gekauft. Und schon ging es weiter nach Japan – diesmal aber mit einer etwas kleineren Maschine.
Die neben einer … größeren Maschine stand.
Schon ein krasser Unterschied zwischen dem A380 und allem anderen, was hier so rumfährt und -fliegt.
Incheon bestach wieder durch viel Verkehr. Wie ist das eigentlich, wenn an einer Kreuzung ohne Vorfahrtsregeln vier Flugzeuge stehen? Müssen sich die Piloten auch mit Handzeichen absprechen?
Na gut – der Tower wird das schon regeln und kurz danach (d.h. nachdem alle anderen los durften) starteten wir auch gen Japan. Mit einer schönen Aussicht über Seoul kurz nach dem Abflug – da kommen Erinnerungen hoch …
Und nur nach weiteren 2 Stunden sahen wir die ersten Ecken von Hokkaido – unserem Ziel.
Genauer gesagt vom New Chitose Airport südlich von Sapporo gelegen – dort landeten wir. Und brauchten von Landung bis zum Büro, wo wir den Japan Rail Pass erhalten sollten genau 23 Minuten. Inklusive Gepäck, Einreise, Zoll und einem Besuch auf der Toilette.
Mit dem Japan Rail Pass und Sitzplatzreservierungen für die Limited Express Züge und einem Shinkansen von Hakodate nach Tokio ausgestattet ging es zum Gleis. Und damit in die wunderbar planbare Welt der japanischen Eisenbahn.
Und damit in die bislang stressigste Phase der Reise. Das letzte Foto war nämlich das letzte, was mit der Kamera aufgenommen wurde. Diese steckte Jens nämlich kurz vor Ende der 30-minütigen Fahrt in seinen Rucksack. Diesen stellte er auf seinen Sitz und ging die Koffer holen. Mit den Koffern stiegen Meike und Jens dann aus, stoppten kurz bei der Tourist Information, um den Weg zum Hotel zu erfragen. Dann zur Subway, Karte kaufen, auf den Bahnsteig gehen … moment: Wo ist der Rucksack?
Das ist bei allen Reisen nun zum ersten Mal passiert: Jens Rucksack (inkl. Laptop, Kamera, Buch, Haustürschlüssel, Zug-Reservierungen und diversen anderen Dingen) war noch im Airport Express.
Puls 180, Blutdruck unter der Decke, Stress pur. Ab zum „Lost & Found“-Schalter im Bahnhof von Sapporo wo ein älterer Herr komplett ohne Englisch-Kenntnisse saß. Dieser beruhtigte uns durch seine Art etwas, aber gehofen hat es nicht viel. Der Airport Express fuhr weiter in einen Ort namens Otaru. Der Herr von JR Hokkaido rief dort an der Station an (nachdem wir ihm kundtun konnten, wo wir gesessen haben und was wir eigentlich vermissen) und bedeutete uns zu warten.
Der Zug sollte um 19:46 Uhr dort ankommen, um 20 Uhr war die Stimmung … nicht mehr positiv gestimmt. Aber eigentlich hätten wir es besser wissen sollen (wir sind ja nicht in Europa), denn kurz danach meine er „Bag, Otaru, ok“. Der Rucksack wurde gefunden und lag im Bahnhof von Otaru bereit.
Da wir eh nach Otaru wollten und unsere Pässe bzw. JR Pass hatten, haben wir ihm (mit Händen, Füßen und einem Kalender) mitgeteilt, dass wir den Rucksack morgen abholen wurden. Und dann sind wir mit dem Taxi ins Hotel gefahren, denn auf weitere Abenteuer wollten wir uns nicht mehr einlassen.
Unser Hotel in Sapporo ist das Mercure Hotel, wo Jens aufgrund seines Einsatzes in Paris ebenfalls einen Status hat, der, wenn verfügbar, ein Upgrade bringt. So auch hier (inkl. eines handgeschriebenem Willkommensgruß des Managers).
Ab in den Supermarkt nebenan, etwas zu Essen kaufen und auf dem Hotelzimmer essen. Und den Puls wieder runterfahren … willkommen in Japan!