Oia (ich schreibe das mal so, wie man es häufig in den Reiseführern findet) also. Der Ort, der im Sommer am Abend mit Touristen total überfüllt ist, weil man von dort aus den „romantischsten Sonnenuntergang der Welt“ sehen kann. Naja … das würden wir uns heute mal nicht geben.
Stattdessen erkundigten wir das Dort mit seinen 1.200 Einwohnern einfach nur und spazierten durch die schmalen Gassen. Und versuchten die anderen Touristen zu tolerieren (gelang bei den meisten, eine italienische Familie war eine beeindruckend nervige Ausnahme).
Auf den ersten Metern sahen wir die beiden Damen wieder, mit denen wir uns gegenseitig auf der Wanderung immer wieder überholt haben. Und deren englischer Akzent irgendwie bekannt vorkam. Jens hat sie dann einfach gefragt, wo sie herkommen und siehe da: Glasgow! Und was noch witziger war: Eine von beiden ist Shareholder von Brewdog!
Die Welt ist echt ein Dorf!
Oia ist übrigens wirklich schön, wenn es nicht so voll ist.
In der Hauptsaison soll man in den Strassen fast nicht mehr gehen können – das stellen wir uns dann eher stressig vor. So konnten wir in einem Restaurant mit schönem Blick ein spätes Mittagessen einnehmen und die Aussicht geniessen.
Vor unserem Tisch verlief anscheinend die Grenze von zwei rivalisierenden Hunde-Gangs. Eine Wache legte sich nach einer Grenzverletzung auch zur Sicherheit in den Schatten und schaute, dass niemand vorbei kam. Also … kein Hund.
Nach dem leckeren Essen (und weiteren Donkey Beers) spazierten wir durch den Ort. Man merkte, dass Santorini pro Jahr von über 200.000 Chinesen besucht wird. Auch wenn einige davon in Jogginghosen einen eher merkwürdigen Eindruck hinterlassen …
Globalisierung halt – die neuen Technologien machen ebenfalls nicht halt vor einer kleinen Insel.
Wir halten uns dann doch lieber an das, was wir kennen: Esel!
Sowohl künstliche, als auch richtige. Die lebendigen Esel werden auch hier zum Transport vom kleinen Hafen von Oia zum Dorf eingesetzt, da Oia etwa 70 bis 100 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Auf der Seite des Hafens liegt auch die Seite von Oia, wo man den berühmten Sonnenuntergang sehen kann. Entweder von den Gassen aus oder von einem der vielen (und wegen der Lage sehr teuren) Tavernen aus.
Wir dagegen gingen langsam wieder zum Bus zurück – den Heimweg würden wir (wieder) mit dem Linienbus zurücklegen.
Am Marktplatz angekommen (wo der Bus abfährt) sah man noch ein Zeichen, dass der chinesische Tourismus für die Insel immer wichtiger wird.
Es soll sogar schon Restaurants geben, die keine englische Karte mehr haben, sondern nur noch griechisch und chinesisch. Man wird sehen, wie das die Insel verändert, denn aktuell fanden wir die Internationalität der Besucher eigentlich sehr spannend.
Aber zu Oia (oder Ia): Ein schöner Ort. Wie er allerdings bei einem schönen Sonnenuntergang in der Hauptsaison ist, wollen wir uns nicht vorstellen …