Für den heutigen Abend haben wir uns bei einer „Night Food Tour“ angemeldet. Die Idee war so einen Eindruck von koreanischem Essen zu erhalten und da Koreaner gerne, viel und vor allem Abends essen, erschien dies uns als beste Idee.
Der Anbieter „O´ngo“ war allerdings recht schwer zu finden – die Angabe „Nach dem Schild ()“§&$&“§&/“§$ nach links in die Strasse“ hilft nur dann, wenn man erstens die Schilder lesen kann und zweitens man eine Strasse als solches erkennen kann. Wir standen auf einmal im Hinterhof eines Restaurants und wurden verblüfft angestarrt … 😉
Nimmt man die richtige Strasse, sieht man ein Wohnhaus, wo im 3. Stock eine Kochschule ist.
Hier waren wir richtig.
Unser Guide Jane nahm uns auch gleich in Empfang und verkündete uns, dass wir mit 9 Leuten eine recht große Gruppe sein werden. Na toll. Mal schauen, wie das in den kleinen Läden, die wir besuchen werden, so wird.
Nachdem unsere Gruppe vollzählig war (2 Australier, 2 Franzosen die in Shanghai leben, 1 Paar (Amerikaner und Polin) die in London leben, 1 Amerikaner von Hawaii mit koreanischen Eltern und wir) ging es los – durch den Stadtteil Jongo, welcher aus unzähligen kleinen Gassen und Häusern besteht – jedes 5. war ein Restaurant. Unglaublich!
Wäre Jane jetzt abgehauen, wir hätten nie mehr da hinausgefunden.
Hat sie aber dankenswerterweise nicht – vielmehr war ich kurz abgelenkt, da ich diese Videospiele entdeckt haben und zusammen mit dem in London lebenden Amerikaner (übrigens in Seatlle geboren und ein Seahawks-Fan!) eigentlich eine Runde BubbleBobble spielen wollte.
Wir haben uns dann aber für das Essen entschlossen, unsere Gruppe wiedergefunden und so erreichten wir nach etwa 10 Minuten das erste Restaurant: Ein Korean BBQ.
Jane erklärte wie das ganze funktioniert und von allen Seiten kamen andere Koreaner, saßen in dem Restaurant daneben oder dahinter. Ein Chaos und fast alle waren am Essen. Sehr interessant.
Wenn die Kohlen aus dem Grill fertig waren, wurden sie übrigens gleich hinter uns in den Rinnstein gestellt. Dadurch hatte es angenehme 40 Grad (gefühlt) – der Bier-Cocktail, den Jane uns gemacht hat, verdunstete quasi schon bevor er die Kehle erreicht hat.
Zweiter Stop war ein Tteokbokki-Restaurant ebenfalls in dem Stadtteil.
Das Gericht besteht aus allerlei Seafood und (witzigerweise) Spaghetti und ist eine kostengünstige und wärmende (als ob uns kalt wäre) Mahlzeit. Außerdem waren Fish-Cakes, Zwiebeln und Kohl (natürlich) in der Suppe, die brüllend scharf war.
Es gab auch die „nicht scharfe“ Variante, die Meike gekostet hat und auch eine mit Fleisch.
Sehr interessanter Laden und gleich hinter uns saß eine koreanische Dame, die perfekt Englisch sprach und uns noch viel mehr erklärt hat.
Dritter Halt war eine typisch koreanische Bar, wo es Hähnchen mit Bier gibt, Chimaek genannt.
Das gekörnte auf dem Bild da oben ist übrigens Knoblauch, etwas, was die Koreaner lieben und in rauen Mengen zu sich nehmen. Die andere Variante war süß-scharf.
Dazu gibt es dann Bier. Koreaner lieben sowas.
Im Anschluss gab es eine Abstimmung, ob wir auf einen Markt gehen wollen oder Eis essen. Der Markt gewann mit 5:4, also gab es noch auf dem uns bereits bekannten Gwangjang Market noch in einem Restaurant voll mit sehr betrunkenen koreanischen Gruppen eine Art Reibekuchen mit Makgeolli dazu. Das Getränk ist aus Reis gemacht und wir haben es interessanterweise bereits bei unserer Food Tour in Toronto kennengelernt. Wichtig ist, das man die Flasche nicht auf einmal öffnet, sondern vorher behutsam schüttelt.
Die Flasche im Bild rechts wurde vom Hawaiianer mit koreanischen Wurzeln so sehr geschüttelt, dass sie erst einmal wieder ruhen musste … 😉
Zu Essen gab es hier Kimchi, Gemüse und besagte Cakes.
Dazu noch koreanisches Sushi, Kimbap genannt.
Die Cakes waren sehr reichhaltig und die meisten konnten danach nicht mehr so viel Essen.
Wir waren auch satt und zufrieden und sind nur noch etwas über den Markt mit den Australiern und dem Hawaiianer gestromert.
Auf dem Heimweg (alle hatten ihr Hotel in Gangnam und wir hatten daher die gleiche Bahn zu nehmen) haben wir uns noch nett unterhalten und so den Abend ausklingen lassen.
Ein interessanter Einblick, den wir immer wieder genießen – über das Essen erfährt man halt doch immer recht viel über die Menschen und die Kultur eines Landes.