Nachdem das Boarding begann, konnten wir zum ersten Mal eine Boeing 747 vom nahen betrachten. Von der 747-400-Serie mit ihren verschiedenen Untervarianten wurden insgesamt 694 Stück produziert. Sie ist damit die meistgebaute Variante der Boeing 747. Bis zur Aufnahme des regulären Betriebs des Airbus A380 war die 747-400 das größte Passagierflugzeug der Welt. Sie wurde durch die 747-8 ersetzt, deren Erstflug 2010 stattfand.
Diese Maschine hat 263 Plätze, die Business Class Sitze sind auf dem oberen Deck, Economy ist unten. Also nahmen wir den unteren Eingang und fanden unsere Plätze direkt dort.
Die Beinfreiheit war zwar nicht so dolle, aber für den Flug mit Sicherheit ausreichend.
Und nach einer kurzen Wartezeit in der unsere koreanischen Mitreisenden deutlich zeigten, dass sie etwas emotionaler und dynamischer sind als ihre japanischen Nachbarn (sehr viel Gedrängel, sehr lautes Beschweren über irgendwas) ging es auch pünktlich los.
Tschüss Japan!
Der Flug selber wurde am Anfang von einer Mahlzeit unterbrochen und war ansonsten ohne weiteren Zwischenfall. Es gab zwar ein paar Turbulenzen, aber wir haben es uns gemütlich gemacht.
Im TV konnten wir sogar einen Film schauen, der am 29.9. erst in die deutschen Kinos gekommen ist: Findet Dorie (sehr schöner Film!). So verging die Zeit wir im Flug! (Hähä …)
Südkorea begrüßte uns mit Schmuddelwetter vom feinsten.
Und nach der Landung in Incheon begann das Chaos. Der Flughafen selber ist sehr schick und wird regelmäßig zu den besten Flughäfen der Welt gewählt. Dort landen oder starten 290.000 Flugzeuge im Jahr und der Flughafen fertigt etwas über 45 Millionen Passagiere im Jahr ab.
Viele davon Koreaner. Koreaner sehen zwar lieb und nett aus, können aber durchaus recht emotional und stressig sein. Und wir wollten eigentlich „nur“ ein WiFi Egg (eine mobile Box eines südkoreanischen Telekom-Anbieters, welches uns als mobiler Router dient), eine T-money card (eine Art Zahlungskarte für öffentliche Verkehrsmittel und kleine Supermärkte) sowie ein Ticket für den Bus in die Nähe unseres Hotels kaufen.
Für die letzten beiden Punkte brauchten wir Bargeld. Automaten in Korea haben aber anscheinend Probleme mit ausländischen Karten – wir haben 2 Automaten und 6 Versuche gebraucht, um Geld zu erhalten. Und konnten es bis jetzt (3 Tage später, wo ich den Bericht schreibe) nicht reproduzieren.
Die T-money card haben wir erst gar nicht geholt, stattdessen haben wir ein Platz in einem Airport Bus ergattert, welcher uns in 55 Minuten in die Nähe der Station „Nonhyeon“ bringen sollte, wo unser Hotel in der Nähe liegt.
Englisch ist hier übrigens nicht mal annähernd verbreitet, was die Kommunikation mit dem Busfahrer wo man denn aussteigen wolle, noch erschwerte.
Aber irgendwie mit Händen und Füßen und vielen Versuchen klappte auch das.
Im Bus selber hat jeder auf sein Handy gestarrt und nicht geredet. Wobei auch das Wetter und die Aussicht draußen jetzt nicht wirklich Alternativen geboten haben.
Was uns aufgefallen ist: Viele Autos, viel chaotischer Verkehr (ähnlich wir in Italien scheinen Fahrbahnmarkierungen eher so eine Art Vorschlag zu sein, an den man sich halten kann oder eben auch nicht) und die Hupe wird hier zur Kommunikation gerne eingesetzt. Vermutlich in 90% der Fällen anstelle eines ausgestreckten Mittelfingers.
Durch ein funktionierendes Internet (danke an das WiFi Egg) konnten wir ungefähr abschätzen, wo unser Ausstieg ist und nach einem kurzen Fußmarsch (bergauf, denn Seoul ist sehr hügelig) fanden wir auch unser Hotel.
Der Check-In gelang noch, die Inspektion des Zimmers ergab allerdings einige Hindernisse. Die englischen TV Programme sind gesperrt (bzw. kostenpflichtig), die Steuerung aller Elemente geht über ein Touchpad am Bett, welches sich allerdings dann nicht mehr ausschalten lässt und die Klimaanlage kann nur zwei Status: Aus oder volle Pulle.
Da Meike aktuell Halsschmerzen und Schnupfen hat, sind das jetzt nicht so dolle Aussichten.
Apropos Schnupfen: In Korea gilt es als absolutes No-Go die Nase zu putzen, die ziehen alle hier den Schnodder in der Nase geräuschvoll hoch.
Das klingt jetzt alles nicht so positiv, aber vielleicht ist das ja auch nur so, weil wir durch den ganzen Trubel etwas gestresst sind. Morgen steht eine Tour mit eine Guide an, der uns Seoul zeigen will.