Heute sind wir bei schönem Wetter in Fort William aufgewacht. Nein wirklich: Wir sind in Schottland und wir haben schönes Wetter! Geht doch!
Beim Frühstück haben wir gemerkt, wie verwöhnt wir eigentlich sind. Es gab nur ein Buffet und kein handgekochtes Frühstück … 😉 Kurz noch ins Internet gegangen und dann ging es auch schon los.
Erster Stop war, direkt gegenüber, der Bahnhof. Hier wollte ich den West Coast Railroad Dampfzug (aka Harry Potter-Zug) fotografieren. Und den aus London angekommenden Caledonian Sleeper (mit dem werden wir hoffentlich auch bald mal fahren, der sieht nämlich sehr bequem aus)
Zweiter Stop war dann das Glenfinnan-Viadukt, auch bekannt aus einem Harry Potter Film. Glenfinnan selber war schnell erreicht (schneller als der Dampfzug, den wir ja auf der Brücke fotografieren wollten), am Bahnhof selber gab es aber ein Verkehrschaos. Im Lonely Planet hatte ich gelesen, dass man vom Bahnhof aus über einen Fussweg einen Aussichtspunkt erreichen könnte, von dem aus man die Brücke und den dahinter liegenden Strand gut sehen können sollte. War aber nix – der Fussweg zweigte irgendwo im Tal von der Strasse ab. Also wollten wir vom Bahnhof aus dort hinfahren, war aber auch nix, weil auf der schmalen Strasse von der Hauptstrasse zum Bahnhof ein Van (aus Leipzig – die Deutschen natürlich wieder mal) so schlecht geparkt hatte, dass nix mehr ging. Nachdem sich die verkehrstechnische Verwirrung gelöst hatte, brauchten wir auch nicht mehr zum Viadukt – also sind wir gleich weiter wieder in Richtung Fort William gefahren.
Auf dem Weg dorthin haben wir in Corpach Halt gemacht. Zuerst nur, weil man dort einen vorbeifahrenden Zug recht fotogen ablichten konnte …
… aber dann blieben wir noch was länger, weil dort auch die ersten (oder die letzten, je nach Richtung) Schleusen des Caledonian Canal waren. Auch sehr schön.
Von Corpach sind wir dann spontan noch zur Ben Nevis Range gefahren. Dies ist eines der wenigen Ski-Gebiete Schottlands und eines der besten. Es liegt direkt neben dem Ben Nevis (dem höchsten Berg Großbritanniens) und hat auch im Sommer einiges zu bieten. Also rein in die Gondel und hoch mit uns.
Oben angekommen sind wir dann einen kleinen Wanderweg gegangen – und was für ein Ausblick.
Na? Wetter immer noch gut, oder etwa nicht? Geht doch!
Im Sommer ist die Gegend vor allem von Mountainbikern bevölkert, da hier eine Weltcup-Strecke im Downhill liegt. Alle paar Minuten stürzen sich ein paar Lebensmüde den Berg hinab …
… von der Gondel aus konnte man die Leute gut beobachen. Leider haben wir auch mehrere Stürze gesehen, so zum Beispiel einen Biker, der neben der Strecke lag und sich seinen Fuß gehalten hat. Prof. Dr. Satan diagnostizierte auch gleich einen Knöchelbruch, was sich leider sogar als richtig herausstellte. Unten angekommen haben wir dann einige Leute verständigt (z.B. den Kumpel des Verletzten, der auf ihn gewartet hat) und 10 Minuten später kam dann der vermisste Fahrer hinuntergerollt und bestätigte meine Vermutung. Armer Kerl, aber das ist dann wohl auf dieser Strecke ein bewusst in Kauf genommenes Risiko.
Nach unserer guten Tat haben wir uns dann auf den Weg nach Bridge of Orchey gemacht – in dem Hotel waren wir ja auch schon vor zwei Jahren bei unserer Wanderung auf dem West Highland Way. Auf dem Weg dorthin haben wir einige Male Halt gemacht, weil wir wieder in diesem wunderschönen Panorama waren, was uns auch schon vor zwei Jahren so unglaublich fasziniert hat. Naja, nun diesmal ohne Regen. 😉
Bin mal gespannt, ob das Essen heute Abend wieder so gut wird, wie vor zwei Jahren. Wir werden berichten! Im Hotel sitzen wir gerade im Aufenthaltsraum und werden von lauten und nervigen Amis … nun … genervt! Wir wissen inzwischen schon alles über deren Neffen und Nichten (eine kann sehr schlecht buchstabieren, habe ich gehört!) … omfg!
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir demnächst eher Urlaub in Sibirien oder in einer sonstigen abgeschiedenen Gegend machen müssen, so sehr, wie wir von den anderen Menschen genervt werden.