Diese Nacht war besser als die vorherige, denn sowohl unsere Mägen als auch die tierischen Mitbewohner störten die Nachtruhe weniger. Im Gegensatz zu gestern, wo, wie wir im Nachhinein erfahren haben, eine afrikanischer Wildhund irgendwie seinen Weg in das Camp gefunden hat und am Pool war. Daniel hatte ihn gehört und beim Versuch zu trinken erwischt. Man ist halt hier direkt in der Natur, wie uns dann morgens Natalie bestätigte, die am vorherigen Abend auf dem Fußweg zum Camp der Mitarbeitenden auch auf einmal ein Geräusch hörte und mit dem Licht des Mobiltelefons entdeckte, dass direkt neben ihr ein Elefant gemütlich einen Baum aß.
Morgens, sehr früh morgens war dann wieder Ruhe im Camp. Nur unterbrochen durch die Kaffeemaschine und leises Gemurmel der halb-schlaftrunkenen Gäste, die sich zum 6 Uhr Game Drive einfanden.
Ein letzter Blick auf den Weinschrank den wir leider nicht wirklich genießen konnten.
Aber egal, denn zum exzessiven Trinken waren wir ja eh nicht hier. Heute stellten wir unsere Sitze in der letzten Reihe an eines der englischen Paare zur Verfügung und setzten uns direkt hinter Daniel, um auch diese Perspektive einmal einzunehmen. Außerdem, so unser Gedanke, haben wir ja eh schon alles gesehen und wollten diesen Drive einfach nur noch genießen.
Unter den Frühaufstehern des Reservates war dieser Büffel. Genauer gesagt leben hier übrigens Kaffernbüffel oder auch afrikanische Büffel.
Der Kollege war tiefenentspannt oder müde. Auf jeden Fall zeigte er kein Interesse an uns. Genauso wie diese Giraffe kein Interesse an uns zeigte. Was hier etwas blöde war, dann sie stand einfach im Weg.
Gut für Fotos, schlecht fürs Vorwärtskommen. Erst als Daniel knapp einen Meter an die Beine fuhr, setzte sich das Tier langsam in Bewegung.
Eine andere Giraffe ertappten wir, während sie sich an einem Baum kratzte. Dem Gesichtsausdruck nach schien das gut zu tun.
Die Nashörner taten es dem Büffel und uns gleich. viel Aktivität war noch nicht vorhanden.
Also wurden auch wieder Vögel gesichtet wie dieser kleine, Tennisball große, gefiederte Freund hier.
Dann gab es aber Kommunikation auf dem Funk und Daniel legte einen Gang zu. Und nach ein paar Links- und Rechtskurven waren wir auf einmal hier.
Mitten in einer 17 Tiere starken Elefantenherde, die links und rechts des Weges ihr Frühstück einnahm. Laut mampfend und kauend.
Sogar junge Tiere und Teenager waren hier – wir saßen einfach nur still da, machten hier und da Fotos und beobachteten die Dickhäuter.
Der kleine Elefant rannte dabei immer wieder weg, bekam dann Angst vor der eigenen Courage und rannte wieder zurück zu Mama oder der Tante oder sonstwen. Super süß anzuschauen. Die anderen Tiere spazierten von einer zur anderen Seite, um dort die Bäume und Büsche nach was essbarem abzusuchen.
Der Kleine war schon echt super.
Die Teenager der Gruppe rauften sich spielerisch am Ende der Herde, glücklicherweise. Denn wir haben keine Ahnung, ob sie im Eifer Rücksicht auf einen kleinen Jeep genommen hätten.
Daniel und Thabo hatten dabei immer ein Auge auf die Tiere, ob diese Anzeichen von Stress oder Unbehagen zeigten. Als dieses Tier hier etwas näher kam, mehr interessiert als aggressiv, setzten wir auch gleich mal 10 Meter zurück um die Situation zu entschärfen.
Immer wieder kamen auch ein paar andere Jeeps, im Grunde hatten alle Jeeps der drei Camps im Kapama Reservat über die Zeit die Chance genutzt, die Herde anzuschauen. Der kleine Elefant rannte auch noch trompetend über die Straße hin und her. Schon fast klischeehaft schön, wie aus einem Disney Film.
Im Kopf sang Colonel Hathi mit seiner Truppe: „Und wir schreiten durch die Flur, Elefanten mit Bravour, Und sie stampfen stolz durch das Unterholz …“
Wir machten unglaublich viele Fotos. Und dabei saßen wir auch unserer Erinnerung nach minutenlang einfach nur da und staunten.
Die Teenager unterbrachen zwischendurch ihre Prügelei für einen kleinen Snack. Um dann wieder aufeinander los zu gehen, noch mit dem letzten Bissen im Maul.
Teilweise kamen die Tiere sehr nahe, was aber niemanden so richtig aus der Fassung brachte. Nicht das es ein Unterschied gemacht hätte, wenn wir die Fassung verloren hätten.
Zum Abschied noch ein lautes „Töroooo!“ und dann ließen wir die Herde auch ihr Frühstück in Ruhe einnehmen.
Was für ein Erlebnis!
Danach grinsten wir nur noch während wir über buckelige Pisten durch das Reservat fuhren.
Von den ganz großen Tieren spannte Daniel dann noch die Bogen zu den ganz kleinen Tieren, die mit die wichtigste Rolle für die Fauna hier darstellen: Die Termiten.
Ein Termitenstaat kann mehrere Millionen Individuen umfassen und besteht normalerweise aus drei spezialisierten Gruppen oder „Kasten“. Diese umfassen übrigens meist beide Geschlechter, neben einem Fortpflazungspaar mit eim König und einer Königin gibt es noch geschlechtlich meist verkümmerte und blinde männliche und weibliche Arbeiter, die u. a. Brutpfleger, Nestbauer und Nahrungsbeschaffer sind. Zuletzt gibt es noch „Soldaten“ mit einem großen Kopf und einem kräftigen Kiefer, die den Termitenbau schützen.
Termitenhügel können sehr, sehr alt werden und selbst wenn der Termitenstaat stirbt, wird der Hügel von anderen Tieren wir Schlangen, Insekten oder sogar kleinen Säugetieren als Behausung verwendet.
Daniel war sehr fasziniert von Termiten und erzählte, wie oft, sehr viele und interessante Dinge.
Über eine eher selten befahrene Strecke kamen wir dann noch an einer Affenhorde vorbei. Da wir aber immer noch das unsanfte Aufwecken von gestern im Kopf haben, waren das nicht unsere Lieblingstiere.
Da doch lieber die Junggesellen-Gruppe der Impalas, die natürlich auch irgendwo herumstand.
Aber das war auch schon der Rückweg zum Camp. Ein echt wunderbarer Abschluss unserer 2 Nächte im Kapama Buffalo Camp mit dem wir auch in nur 4 Fahrten die „Big Five“ erleben durften. Danke an Thabo und Daniel dafür, denn sie haben die Tiere für uns aufgestöbert und uns dabei bequem gefahren und angenehm unterhalten.