Vorsicht: Diesen Post nur lesen, wer keinen Hunger hat! 🙂
Für den heutigen Abend haben wir uns eine weitere Food Tour ausgesucht, diesmal mit dem Namen „Flavours of the World – Baldwin Village Food Tour“.
Veranstalter ist ein Unternehmen mit dem Namen „The Culinary Adventure Co.„, die sich selbst rühmt, die einzige von einem Koch geführte Tour in Toronto zu sein. Soviel schon einmal vorneweg: Es ist richtig. Und es lohnt sich!
Vorab mussten wir uns aber zu dem Treffpunkt der Tour durchschlagen, was ein nicht so einfaches Unterfangen wurde, da wir uns mir der amerikanischen Einteilung von Streets und Avenues doch etwas schwer getan haben. Um so mehr, als das die Kanadier Strassen und Avenues mittendrin anfangen bzw. enden lassen. In der irrigen Annahme, dass wir „ja noch viel Zeit haben“, sind wir noch einen kleinen Umweg gefahren, um noch einige schöne Perspektiven von Toronto einzufangen. Im Idealfall mit Eisenbahnen darin.
Das Wetter war übrigens weiterhin echt schweine-kalt.
Mit nur wenigen Minuten Verspätung erreichten wir dann den Treffpunkt unserer Food Tour, wo wir Chef Scott zusammen mit einem weiteren Paar aus Toronto getroffen haben. Das Paar aus Toronto stammte übrigens ursprünglich aus Kapstadt, was den Multi-kulturellen Eindruck von Toronto noch weiter bestärkte, denn 2001 hat eine Volksbefragung ergeben, dass 43,7 % keine kanadischen Wurzeln haben. Toronto ist somit der Inbegriff der Einwanderung.
Auf dem Weg zum Baldwin Village hat und Chef Scott einiges zur Geschichte von Toronto und Baldwin Village erzählt sowie zur Historie des Stadtteils. Dabei haben wir einige interessante Gebäude passiert.
Baldwin Village, wo wir unsere Food Tour haben würden, ist ein eher künstlerisch angehauchter Stadtteil, der in den letzten Jahren, fast so wie Greenwich Village in New York, zu einer Art Szene Virtel geworden ist. Der Unterschied ist, dass selbst die Einheimischen noch nicht so viel von dem Viertel wissen und es somit noch eine Art Geheimtip ist.
In der Baldwin Street, in der sich unsere Tour abspielen wird, gibt es über 20 verschiedene Restaurants. Alle von unterschiedlicher Cuisine und alle von Leuten geführt, die aus dem Land wirklich kommen. Also nicht, wie in Köln, 20 verschiedene Restaurants, die alle zugereiste Leute hinter dem Herd haben, die alle Pizza, Chinesisch, Türkisch und Deutsch kochen können.
Der Fokus der Touren von Scott ist auch, im Gegensatz zu der Tour in New York, das Essen und nicht die Geschichten nebenan. Von denen Scott auch einige auf Lager hatte, da er in kulinarischen Dingen eine Koriphäre mit Auftritten in Kochshows und eigenen Kolumnen in der Tageszeitung ist. So kennt er viele der Köche und wo sie gerade ihr Brot verdienen – wir hätten ihm noch stundenlang zuhören können.
Erster Stop war ein italienisch-kanadisches Restaurant, wo wir ein Rindfleisch-Cappachio, leckere Bruschetta, ein Pilz-Risotto (ja, ich (Jens) habe das auch gegessen!) und eine Enten-Pesto-Pizza gegessen haben.
Als nächsten Stop gab es das älteste, mexikanische Restaurant von Toronto, wo wir leckere Magarits (O-Ton von Chef Scott, der bestellt hat: „Wer eine kleine Magarita (=< 0,5 Liter) bestellt, bekommt nix!“) und einige mexikanische Spezialitäten gegessen haben. Unter anderen Nachos mit Mango-Guacamole, Bohnen mit Rindfleisch sowie Tacos mit Hähnchen und Ananas.
Und zum Schluss ging es in das Restaurant, wo der ehemlige Koch von Ki Restaurant (wo wir vor ein paar Tagen waren) ein neues Zuhause gefunden hat. Hier gab es koreanisch-japanisch-kanadische Küche. Unter anderem dreierlei Kimchi, Thunfisch, Karage (Hühnchen in japanischer Panade) und Ochenschwanz auf korenischer Art.
Die Yakitori (also Spiesse) mit Hühnchen-Haut konnten wir schon nicht mehr festhalten, dafür waren die zu lecker. Fürs Protokoll: Die ehemligen Südafikaner waren zu schnell mit dem Essen. Für die ehemaligen Südafrikaner, wenn ihr das liest: Stimmt nicht.
😉
Der Abend war wunderbar. Die Geschichten, die Hintergründe und das Essen waren beeindruckend. Und Scott hat den ganzen Abend noch vervollständigt. Alleine die Geschichte, wie er im Rahmen eines kanadisch-portugisischen Austauschs in Lissabon war und im Endeffekt von portugisischen Köchen gekipddnapt wurde … einfach super. Wer in Toronto ist und wer Interesse an Essen hat: Bucht eine Tour bei Chef Scott!
[…] haben wir die Tour bei einem Unternehmen namens „Culinary Adventure Co.„, wo wir schon 2014 eine Tour durch das Baldwin Village gebucht hatten. Und sehr zufrieden waren, denn gerade der damalige Guide Chef Scott Savoie war uns […]