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Chef´s Warehouse, Franschhoek

OK, wir wollen nicht lügen. Im Vorfeld haben wir den Tag mit der Weintram und den Tag mit der Weintour vertauscht. Und uns ist das erst aufgefallen, als Jan bei der Kap-Halbinsel-Tour meinte, dass er doch am Mittwoch eine Tour mit zwei Deutschen hätte und nicht Dienstag.

Die Weintram konnten wir ja dann noch umbuchen, die Tour fand statt. Was allerdings nicht mehr umzubuchen war, waren die Abendessen. Denn das Abendessen heute hatten wir eigentlich genau so gelegt, dass es der letzte Stop unserer Weintram-Route gewesen wäre. Die Idee war dann mit dem letzten Bus hier hin zu fahren und dann gleich zu Abend zu essen.

So mussten wir mit einem Uber für opulente 4 Euro zum Weingut Maison Estate fahren. Einem sehr, sehr schönen Weingut, was wir bislang ja nur aus dem Bus während unserer Route der Weintram gesehen hatten.

Das Restaurant macht hier Abends auf und ergänzt wie bei vielen Weingütern das Angebot, was oft aus Tastings beziehungsweise leichten Gerichten tagsüber, einer Möglichkeit zur Übernachtung und einem oft gehobenen Restaurant am Abend besteht.

Aus dem Bus hatten wir aber noch was gesehen, was einen Besuch hier quasi zur Pflicht machte: Tiere! Genauer gesagt: Mini-Pferde und ein Mini-Esel!

Bei uns war der Kleine recht zutraulich und nuckelte nur ein wenig an Meikes Fingern.

Bei den, wie wir nachher feststellten, Österreichern war das anders, denn da wurde kurzerhand der Rock angeknabbert.

Wir hatten kurz überlegt, ob wir das Deposit von 10 Euro hier in den Wind schießen sollten, denn durch die Weintour waren wir etwas angeschlagen und hatten auch recht wenig Hunger. Aber die Neugierde siegte schließlich, denn das Essen sollte hier wieder etwas besonderes sein.

Den Whisky-Schrank ignorierte gerade Jens, der seinen Magen immer noch etwas Schonung verordnet hatte.

Das besondere an diesem Restaurant ist nämlich, dass das Menü hier im Tapas-Stil serviert wird. Es gibt immer zwei Gerichte, die gleichzeitig an den Tisch kommen und dann geteilt werden. „Sharing is caring“ wie es so schön heißt.

Und bei dieser Aussicht war das alles eh ganz gut zu ertragen.

Das Essen steht ja oben in der Speisekarte beschrieben. Generell war es hier alles sehr kräftig gewürzt, wenn also irgendwo was von „mit Chili“ stand, dann konnte man sich sicher sein, dass es brannte. Aber nicht nur in eine Dimension wurde gut gewürzt, die Balance bestand eben auch darin, dass alle Geschmackssinne gleichermaßen bombardiert wurden.

Das einzige, was uns beiden wirklich nicht so gefiel, waren die Anchovis – die waren irgendwie zu viel des Guten. Und insgesamt war es wirklich sehr, sehr viel zu Essen.

Und leider mussten wir bei einigen Gängen auch die Segel streichen, denn ansonsten wären wir geplatzt.

Das Essen war wirklich gut, wir hätten es aber gerne noch mehr schätzen wollen und es nicht ans Ende einer Weintour gesetzt. Beziehungsweise würden es beim nächsten Mal nicht ans Ende einer Weintour setzen.

Was auffällig war, war die Anzahl der deutschsprachigen Gäste. Sehr prominent waren zwei ältere Paare, die offensichtlich hier die Wintermonate verbringen und nicht gerade am Hungertuch nagen. Die saßen nämlich in Hörweite und wir wissen jetzt alles über Operationen, der letzte Flug nach München (hach, die Lufthansa ist ja auch nicht mehr das, was sie mal war – no shit, Sherlock!) und irgendwelchen Gossip aus der Region. Wäre ja alles eher lustig, aber wie die 4 mit der Bedienung umgegangen sind und was sie über die dann auf Deutsch gelästert haben, ging auf keine Kuhhaut. Ich hoffe, dass die das nicht immer machen, sonst kann man sich als Deutscher hier irgendwann nicht mehr sehen lassen, wenn das mal einer mitbekommt.

OK, wir riefen ein Uber und rollten zum Parkplatz. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir waren wirklich voll gefressen.

Kurz wurde noch der Himmel besichtigt, ob er immer noch anders als auf der Nordhalbkugel ist (ja, ist er) und dann ging es auch bald ins Bettchen.

Morgen würden wir früh aufstehen, denn morgen steht ein Roadtrip-Tag an. Das Restraurant „Chef´s Warehouse“ ist aber auf jeden Fall ein Besuch wert!

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