Nachdem wir wieder vom Aufräumen der Sauna geweckt wurden, wurde es langsam Zeit für den Abreisetag an unserem Kurztrip in die Hansestadt.
Die HafenCity ist, wie schon geschrieben, der Stadtteil in dem unser Hotel lag. Sie wurde offiziell 2008 gegründet und ist vollständig von Fluss- und Kanalläufen umgeben mit einer Gesamtfläche von rund 2,4 Quadratkilometern.
Im engeren Sinne bezeichnet die HafenCity als Projektname das rund 157 Hektar große Gebiet auf dem ehemals zum Freihafen gehörenden Großen Grasbrook. Bis voraussichtlich Anfang 2030 sollen hier über 6000 Wohnungen und Büros für über 45.000 Menschen entstehen Auch Hotel wie unser 25 hours entstehen hier, um die prognostizierten über 50.000 Kunden und Touristen pro Tag zu beheimaten. Es ist aktuell eines der größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekte in Europa. Und weil wir (genauer gesagt Jens) was früher wach waren, haben wir das Gelände noch etwas erkundet bevor es zum Bahnhof und auf die Heimreise geht.
Bei wieder schönstem Sommerwetter ging es durch die neuen und sehr modernen Wohnanlagen und wir genossen die Sonne und die Ruhe.
Natürlich sind solche Umwidmungsprojekte, in Köln gab es das ja auch am Rheinauhafen, immer auch kritisch zu betrachten. Kritik gibt es hier – auch nicht unüblich, an der Sozialstruktur die hier entstehen sollte. Was unbegründet war, denn die Hafen-City liegt in den meisten Statistiken in etwa im Mittel der ganzen Stadt, so bei den Arbeitslosen, der Altersverteilung oder auch der durchschnittlichen Wohnungsgröße.
Wir genossen einfach die weitestgehend saubere Umgebung und spazierten in Richtung unseres ersten und der Planung nach einzigem Programmpunkt.
Nein, kein Glühwein. Obwohl es schon kalt war …
Nein, unser Ziel war die im November 2016 fertiggestellte Elbphilharmonie. Ursprünglich für 77 Millionen geplant verschling der Bau am Ende rund 866 Millionen Euro. Na gut, Planung können wir in Deutschland eben nicht mehr so gut. Dafür ist aber auch echt ein neues Wahrzeichen geschaffen worden und in den 3 Konzertsälen fanden bislang über 600 Konzerte statt, die von rund 850.000 Besuchern genossen wurden.
Nicht wenige behaupten, dass hier mit die beste Akustik der Welt herrscht. Davon wollten wir uns eigentlich überzeugen, leider gab es eine geschlossene Veranstaltung an diesem Wochenende, sodass wir lediglich auf die Aussichtsplatform gehen konnten.
Dies aber, gerade für Jens Bruder Uwe, spektakulär über die 80 Meter lange, leicht gewölbte Rolltreppe. Eine der längsten Rolltreppen Europas.
Am Anfang hat sie noch normale Stufen und am Ende ist die Neigung so gering (11 Grad), dass man quasi nur noch kleine Absätze sehen kann. Faszinierend!
Schwieriger war dagegen ein Weg nach draußen zu finden. Denn die gewölbten Glasfenster zur Aussicht hin haben keine Türen. Diese findet man daneben – muss man auch erst einmal sehen.
Aber wenn man man draußen war … was für ein Blick!
Auch die Gorch Fock konnte man sehen (links im Bild hinter den beiden Kränen).
Schon schön hier – das Wetter war aber auch ein Traum!
Schon beeindruckend und da wir eh schon mehrfach gesagt haben, dass wir bald wieder nach Hamburg fahre wollen, werden wir das auch so abpassen, dass wir ein Konzert hier sehen können. Oder zumindest eine Führung mitmachen können.
In etwa hier vibrierte Jens Telefon und teilte uns mit, dass unser Zug zurück nach Köln (Abfahrt 11:45) ersatzlos ausfällt. Am langen Wochenende. Toll!
Wir sind dann erst einmal runtergegangen, um uns neu zu sortieren.
Gut, Rolltreppe und Ausblick sorgten schonmal für etwas Beruhigung aber dennoch: Ein kompletter ICE wurde gestrichen und die Leute müssen ja trotzdem irgendwie fahren. Über die App konnten wir schnell herausfinden, dass die stündlich fahrenden ICEs allesamt ausgebucht waren. Nicht eine Platzreservierung war möglich, erst wieder um 15:45, also 4 Stunden später als geplant.
Wir sagten uns dann: Ach, ist ja auch egal. Und so setzten wir uns einfach in den ersten Bus der vorbei fuhr und überlegten, was wir machen könnten. Plätze im späteren ICE waren rasch reserviert und in uns reifte ein leichtes Hungergefühl. Und so schauten wir, wo sich ein spontanes Mittagessen einschieben lassen könnte.
Mit dem Bus ging es leicht quer in Richtung Berliner Tor. Und als wir dann da ankamen, hatten wir auch eine Idee: Mit der U-Bahn würden wir eine kleine Reise durch die Stadt machen, den größten Teil davon auf der Hochbahn zurücklegen und somit auch was zu sehen haben. Und dann mit der Fähre in Richtung Kreuzfahrtterminal bzw. Altona, wo wir dann ein schönes Restaurant von unserer Liste hätten, was um 12 Uhr aufmacht. In der Hoffnung, dass wir da auch einen Platz bekommen würden.
Also runter in die U-Bahn und ein paar merkwürdige Gestalten ignorierend in Richtung Barmbeck gefahren.
Wo es die Besonderheit gibt, dass die U3 hier sowohl anfängt als auch durchfährt. Von hier aus geht es nämlich in einer größeren Schleife einmal um das Stadtzentrum herum und wieder nach Barmbek und weiter nach Norden in Richtung Wandsbek-Gartenstadt. Für uns der Vorteil, dass wir hier in eine beginnende Bahn einsteigen können und so einen Sitzplatz ergattern und einfach rausschauen können.
So leer sollte es nicht lange bleiben, die Bahn war schon recht voll. Via Eppendorf, Schlump und St. Pauli ging es dann zurück zu Elbe.
Um wieder einmal an den Landungsbrücken auszusteigen.
Von hier aus ging es mit der Linie 61 2 Stationen in Richtung Altona weiter.
Oh, die Linie 61 ist eine Fähre … insofern …
… schöner Ausblick inklusive!
Am Kreuzfahrtterminal stand heute eine Aida, was auch viele der Gäste erklärte, die mit Koffern oder so komischen Aida-Anhängern unterwegs waren. Die schiere Größe schreckt uns ja eher ab, aber jedem das seine.
Unser Weg führte am Terminal und den ständig an- und abfahrenden Bussen voller Passagieren vorbei in Richtung unseres Mittagessen. In einer Hamburger Insitution!