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Restaurant Taku, Köln

Ein Geburtstag ist bei uns ja seit Jahren ein willkommener Anlass uns mal einen Tag aus dem Stress des Alltags heraus zu ziehen und einen kompletten „Gönnen wir uns“-Tag zu machen. Also ab nach Euskirchen und in die Therme – schwitzen, schwimmen und ausruhen.

Danach nach Hause, hoffentlich ohne den Blutdruck aufgrund der anderen Verkehrsteilnehmer in die Höhe zu treiben, und dann … ab in die Innenstadt und lecker Essen. Die Wahl fiel dieses Jahr auf einen Klassiker: Das wieder mit einem Stern ausgezeichnete Taku im Hotel Excelsior.

Tatsächlich war das Taku unser erster gemeinsamer Berührungspunkt mit einem Gourmet-Essen. Wir können das Datum nicht mehr so richtig festlegen, aber irgendwann in 2009 haben wir mal spontan überlegt „Och, da könnten wir ja mal hingehen!“ und sogar noch für irgendeinen Brückentag einen Platz bekommen. Der Raum war damals recht leer, wir saßen an einer Seite und waren nur von wenigen Business-Gästen umgeben. Durch das Menü und die Begleitung des Service war das aber so beeindruckend (es gab eine Getränkebegleitung bei der sogar Bier mit eingearbeitet wurde), dass unser weiterer Weg in die „Fine Dining“-Welt führte.

Insofern ein für uns geschichtsträchtiger Ort! Und immer noch ein sehr schöner Ort, obwohl auch dieses Mal wieder ein paar Geschäftsgäste aus dem 5 Sterne Hotel Excelsior Ernst sehr präsent im Raum waren und für das ein oder andere Augenrollen bei uns sorgten.

Mit zunehmender Erfahrung können wir das aber gut ausblenden und der Service tat sein übriges uns in eine schöne Stimmung zu versetzen. Das Degustationsmenü, welches wir vorab bestellt hatten, tat dann sein übriges dazu. Zwei kleine Tacos mit Zitrusfrüchten und Lachs-Kaviar halfen ebenfalls dabei.

Zweiter Gruß aus der Küche war eine in letzter Zeit doch eher omnipräsente Darstellung. Gefüllt aber jahreszeitenbezogen mit herbstlichen Geschmäckern durch sogar für Jens essbare Pilze.

Letzter Gruß: Pochierte Auster mit Limetten-Sorbet. Klassisch, etwas feste Auster (gerade Jens als Austern-Purist ist ja hier sehr, sehr verwöhnt!), aber alles in allen eine gelungene Einstimmung auf das Menü.

Getränketechnisch wurde hier eine schöne Bandbreite von Standard-Begleitungen bis hin zu überraschenden Weinen wie einer autochonen Traube aus Kefalonia gereicht. Wieder einmal eine Weinbegleitung, die sich gelohnt hat – danke an den Sommelier an dieser Stelle! Und mit einem Grünen Veltliner kann man bei uns ja eh nie falsch liegen.

Der erste Gang zeigte dann gleich eine schöne Handschrift: Viele Kleinigkeiten aber dennoch ein Kernprodukt, hier der Loup de Mer, was ergänzt wird. Roscoff Zwiebel essen wir ja privat auch sehr gerne und mit Trüffel und Marone wurde wieder der Herbst betont.

Sehr cool! Gleich gefolgt von einem unserer Lieblingsprodukte: Dem Lachs. Hier als Sashimi mit einer selbstgemachten XO-Sauce und schwarzer Bohne, also eher in die chinesische Richtung gehend. Und die Sauce war der Knaller, wieder einmal kamen die Finger ins Spiel, um auch ja den letzten Tropfen mit zu nehmen. Nix dem Wirt!

Ein Gruß aus dem Geburtsort des Geburtstagskinds folgte, nämlich eine Regenbogenforelle aus Engelskirchen. Dazu, etwas un-oberbergisch, Limette, Avocado und Kräuter.

Der Gang wurde von Chef Mirko Gaul gebracht und erklärt. Und bei dem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass er selber in der ehemaligen Heimat von Jens lebt und sein Sohn sogar auf Jens altes Gymnasium geht. Die Welt ist halt klein.

Weiter ging es mit einem Klassiker in der asiatischen Fine-Dining Welt: Miso Black Cod. Hier mit Apfel (sehr coole Kombination), Sojasauce (Standard) und Senfkohl (Häh?).

Aber das passte, denn der Kohl brachte irgendwie einen spannenden Touch an das Gericht, was man nun schon öfters zu genießen bekommen hat. Sehr cool!

„Haxe und Taschenkrebs“ lautete der nächste Gang und der Raviolo war schon sehr gut. Hier war es aber wieder so, dass der Trüffel irgendwie nicht zu unserer Lieblings-Zutat wird. Wir probieren es ja immer wieder, scheitern aber andauernd.

Der Raviolo war al dente bis etwas zu weich, der Geschmack ergänzt durch Eigelb und etwas Wurzelgemüse sehr vollmundig. Wenn auch etwas dünn.

Anders war es dann beim Hauptgang, denn der Rehrücken mit Kürbis in verschiedenen Darreichungsformen und Pfefferjus war der Hammer!

Sehr klassisch zwar aber durch die verschiedenen Kürbis-Variationen spannend zu entdecken und ein guter Hauptgang. Pluspunkte gab es dafür, dass wir die gleiche Tellermarke zu Hause haben.

Zeit für den Nachtisch: Schokolade mit Schokolade und Schokolade. Dazu Birne und Zimt. Von der Kombination her nicht besonders neu aber schön dargestellt und vor allem sehr, sehr lecker. Letzteres ist eben auch die Hauptsache!

Und weil man mitbekommen hat, dass hier jemand offiziell ein Tag älter geworden war, gab es noch ein paar kleine Kalorien mehr zum Abschluss.

Darauf einen Duja … nein, einen Armagnac.

Fazit wie immer: Das Taku ist, wenn man affin für die asiatische Küche ist, einfach eine Bank. Denn hier haben wir selten einen schlechten Gang gehabt, ein Tisch ist oft auch noch kurzfristig zu haben, weil man eben vorrangig für das Hotel arbeitet. Der Service ist sehr gut auch wenn so manche „Hotelgäste“ etwas schwierig sind. Für ein intimes Dinner kann das schon störend sein, was aber kein Fehler des Restaurants ist. Denn für seine Gäste kann man eben nix.

Chef Mirko Gaul vereint asiatische Aromen mit lokalen Produkten und gutem bis hervorragendem Handwerk. Und hierhin kommen wir gerne wieder!

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