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Restaurant La Societe, Köln

Dieser Artikel wurde 2025 nachgebloggt, um besondere Ereignisse in unser „Quasi-Tagebuch“ zu dokumentieren.

In diese Kategorie gehört sicherlich auch dieser Besuch im La Société. Einer Institution in der Kölner Fine Dining Szene, welche sich unter anderem durch eine extravagante Ausstattung von den traditionellen Gourmet-Tempeln abhebt. Was wir irgendwie zu schätzen wussten und schon früh das Gefühl von „Hier kann man gehoben essen, ohne versnobt zu sein!“ erhalten haben.

Insofern war es nur logisch, dass wir nach der Aufhebung des ersten Lockdowns und vor dem zweiten, sogenannten „Lockdown light“ unserem Faible nach gutem Essen nachgaben und tatsächlich innerhalb von drei Tagen unsere Lieblings-Restaurants aus dieser Kategorie besuchten. Das La Société, damals noch unter der Führung von Chef Grischa Herbig, war dann der erste Besuch am Tag vor Helloween. Was die Deko im Restaurant erklärte, wobei es auch sonst nicht wirklich weniger bunt war im „alten La Société“, wie wir es immer noch nennen.

Masken und Abstand waren damals fast normal und man gönnte sich am Tisch eine kleine Auszeit von der verwirrenden Welt, die sich uns darbot. Voller verwirrender Verschwörungstheorien, asozialer Gruppierungen und den Opfern dieser „Fake News“, die es damals allerorts gab.

Aber ein paar Stunden wollten wir dann abschalten und wo ginge das besser als hier.

Wir nahmen von Stefan und Christina wie immer freundlich begrüßt in unserer Ecke Platz und bekamen auch gleich danach schon die typischen Grüße aus der Küche. Wie immer ein „kölsches Dreierlei“ mit einem elegant eingeschenkten 0,05l Kölsch dazu.

Und genau das ist etwas, woran wir uns immer gerne erinnern: Diese Kombination aus „Zülpi“-Kneipe, kölschen Anlehnungen (auch wenn das Ox&Klee das ja auch macht, wie wir selber erfahren haben) und absolutem Genuss.

Ein kleiner weiterer Gruß kam in Form eines gegrillten Hamachis an den Tisch, leider haben wir hierzu nicht mehr notiert.

  1. Gang im Degustationsmenü war dieser unglaublich kreativ angerichtete Oktopus und Kalmar. Dazu Bottarga, Olive, Tomate, Tardivo und ein Parmesanchip.

Das Mittelmeer auf dem Teller, so in etwa kann man diesen Gang beschreiben. Festes Fleisch, viele Aromen und wenn das Auge mitessen würde, es hätte sich hier schon satt gegessen.

Auch der nächste Gang zeigte die filigrane Anrichteweise von Chef Grischa. Der als „japanischer Herbst“ bezeichnete Rochenflügel, Eismeergarnele, Kombu oder irgendwelche andere Meeresalgen, Ume (Pflaume) und ein kleines Zitrus-Dashi, was danach angegossen wurde.

Ein Kunstwerk. Und Rochenflügel ist nun wirklich eine eher seltene Zutat.

Etwas herzhafter aber nicht weniger sehenswert gint es mit der Variation von der Bresse Poulade weiter. Dazu Topinambur und Bucheckern. Sehr herbstliche Aromen, dafür aber eine Knaller-Sauce und eine, soviel wissen wir selbst nach 5 Jahre noch, sagenhafte Haut auf der Poulade.

Ein, wieder asiatisch angehauchter, Zwischengang mit einem Staub aus rotem Shisoblatt, Kirschblüteneis, Sake, Tonic und einem Nori-Chip.

Damit wurde der Weg bereitet für den Hauptgang. Auch wieder sehr schön angerichtet fand ein Rücken und ein Ragout vom Eifelreh seinen Weg an unseren Tisch.

Dazu eine feste und reichhaltige Sauce mit Herbsttrüffel, Hagebutte, Rotkohlgel und etwas dunkle Schokolade. Auch wieder sehr kreativ und sehr, sehr lecker.

Abschluss dieses damals lediglich 135 Euro kostende Menüs war ein mit nur etwa 10.000 Kalorien gefüllter Teller voll mit Rum, Traube und Nuss.

Dazu eine kleine Praline aus Valrhona Schokolade, eine Marsala-Sauce (Grüße gehen raus an die Pizzeria Pietro in Dieringhausen, wo Familie Hardt immer Essen ging und wo es immer einen Marsala aufs Haus gab!) und noch viele Spielereien.

Und das war es auch schon – ein unserer Erinnerung nach schöner Abend in einem Restaurant was in Corona einer unser Ankerpunkte war. Denn hier haben wir in den verschiedenen Lockdowns und Schließungen unserer Zählung nach 26 Mal „La Société @ home“ bestellt und so unsere Wohnung zu einem kleinen Außenposten eines unserer Lieblingsrestaurants Kölns gemacht.

Die Bestellung „Wie immer: 2 Mal das Menü und 2 Weinflaschen – überrascht uns! Wir holen es Samstag um 13 Uhr ab!“ wurde nach einer Weile dann mit „ok, also wirklich wie immer“ quittiert.

Insofern Danke an das damalige Team, denn ihr habt dieses verwirrenden Corona-Jahre mit Sicherheit erträglicher gemacht!

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