Ein neuer Tag und wieder schlafen wir erst einmal aus. Irgendwie haben wir in New York unseren Rhythmus verloren bzw. hat er sich irgendwie nach hinten verschoben.
Heute war das aber nicht weiter schlimm, denn das Wetter war grau, windig und regnerisch. Also haben wir kein schlechtes Gewissen, als wir erst mit einem gewissen Hunger im Bauch das Hotel verließen und zu einer nahen Bushaltestelle auf der Avenue of the Americas, wie die 6th Avenue auch genannt wird, gingen. Außerdem war heute ein besonderer Tag und daher wollten wir uns eh einen entspannten Tag machen bevor am Abend (hoffentlich) ein Highlight ansteht.
Zu unserem ersten Ziel fuhren wir mit einem von insgesamt 5725 Bussen der MTA in Richtung Central Park. Bus fahren ist in New York gar nicht mal so schlecht, denn man meidet so die muffigen und teilweise etwas ekeligen Subway Stationen.
Den Central Park selber wollten wir aber gar nicht anschauen, sondern unser Ziel war ein von Meike entdecktes, kleines Izakaya namens Shinjuku am südlichen Ende. Wie gesagt, wir hatten Hunger!
Und typische Izakaya Speisen waren jetzt genau das, was wir brauchen.
Für Jens gab es erst einmal ein Sapporo und dann viel Wasser, Meike blieb komplett anti-alkoholisch mit einem leckeren Zitronengetränk von Choya, was uns eher als Hersteller von Pflaumenlikören bekannt ist.
Und dann zur Einstimmung ein paar Gyoza.
Meike entschloss sich sehr schnell für die Portion Ramen: Warm, fettig und sehr füllend. Genau das richtige bei diesem Wetter.
Jens blieb beim Izakaya-Thema und bestellte ein paar Spieße. Wobei der Tintenfisch links gewöhnungsbedürftig war, denn das Tier war komplett überkocht und recht zäh. Und zu allem Überfluss auch noch mit einer Art Quatre Epices eingerieben, was so gar keinen Sinn im japanischen Kontext machte.
Besser und ebenfalls sehr füllend: Die Hähnchen-Teile mit einer schön scharfen Curry-Majo dazu.
Das sollte uns doch für den Moment erst einmal reichen. War aber auch erstaunlich teuer, denn was man in den USA immer mit drauf schlagen kann, sind die Trinkgelder, die bei einem normalen Service aktuell bei 20% anzusetzen sind. Was echt viel ist.
Was freuen wir uns wieder auf Deutschland, wo Trinkgeld noch etwas bedeutet. Oder auf Japan, wo es das gar nicht gibt.
Im Nieselregen ging es dann an den wartenden Kutschen für die Central Park Fahrten vorbei zu unserem Ziel.
Dem Central Park Zoo!
Zoo geht ja bekanntlich immer und hier waren wir beim letzten Mal nicht drin, obwohl wir eigentlich damals recht viel von Manhattan abgeklappert haben.
Der Central Park Zoo wurde im Jahr 1864 gegründet und ist nach dem Philadelphia Zoo der zweitälteste öffentliche Zoo der USA. Im Jahr 1934 wurde er mit zahlreichen Gebäuden erweitert.
In den 1980er Jahren verfiel der Zoo allmählich. Er wurde 1983 geschlossen und 1988 wiedereröffnet, die alten Käfige wurden durch Gehege ersetzt, die den natürlichen Lebensgewohnheiten der Tiere und auch modernen Haltungsbedingungen entsprachen.
Im Central Park Zoo befinden sich Tiere aus tropischen und polaren Gebieten der Erde. Es existiert unter anderem ein Seelöwen-Gehege genau in der Mitte des Zoos. Weiterhin beherbergt der Zoo Grizzlybären, Affen und verschiedene Vogelarten. Für Kinder gibt es einen Streichelzoo.
Für uns ging es aber gleich zu den Seelöwen, denn da war Tumult im Becken.
Fütterungszeit bedeutete für die Seelöwen: Faxen machen und darauf hoffen, dass irgendwann der Pfleger mit dem Fischeimer vorbeikommt. Für die vielen Kinder natürlich super.
Irgendwann dämmerte es uns, dass der Zoo nicht wirklich groß ist und das es eine gute Idee sein könnte mit dem Rundgang zu beginnen, solange alle anderen bei den Seelöwen sind. Also ab und dem Rundweg folgen.
Groß ist der Zoo mit seinen 2,6 Hektar (etwa 26.000 m²) wirklich nicht und dementsprechend war man auch schnell bei allen Gehegen durch. Zuerst das der Schneeaffen aus Japan. Wobei hier das Baden im warmen Wasser anscheinend abtrainiert wurde. Oder das Wasser war nicht warm genug, obwohl was von einem beheizten Becken da stand.
Schon eher interessant: Die beiden roten Pandas, sehr aktiv. Auch nachdem wir sie von Meikes neuen Paten-Pandas in Edinburgh, Bruce und Ginger, gegrüßt haben. Oder auch weil.
Hungrig waren sie auch, zumindest versuchte der eine hier ein paar Minuten lang vergeblich ein letztes Stück Bambus zu erreichen.
Die Kraniche im Gehege daneben schauten eher skeptisch ob des Treibens der beiden Katzenbären.
3 Bären hat es hier auch, allerdings sind alle zwangsweise hier hin verfrachtet worden, denn in ihrer Heimat Montana wurde die Mutter von Luna und Amber illegal erschossen. Die Mutter der dritten Bärin, Treena, musste erschossen werden, da sie nicht mehr von den Menschen fernzuhalten war und so eine Gefahr darstellte. Da die drei kleinen Bärendamen alleine nicht überlebt hätten, wurden sie nach New York gebracht.
Gut, davon kann man halten was man will, aber immerhin hat man hier so einen Aufhänger, um auf die Notwendigkeit von Dingen hinzuweisen, die verhindern, dass Bären in menschlichen Siedlungen eine einfache Nahrungsquelle sehen. Einfach indem man nichts herumliegen lässt, was Bären einfach finden und verspeisen können.
Und die 3 Bärinnen hatten auch das größte Gehege im Zoo.
Der Central Park Zoo ist auch ein Schauplatz der Madagascar-Animationsfilmreihe sowie der Animationsserie „Die Pinguine aus Madagascar„. Und da Jens großer Fan von Skipper, Rico, Kowalski und Private ist, war der Besuch im Pinguinhaus natürlich verpflichtend. Es enthält Goldschopfpinguine, Königspinguine, Eselspinguine und Zügelpinguine und ist damit eine der größten Pinguinkolonien in den Vereinigten Staaten.
„Stur lächeln und winken, Männer!“ – da waren die vier! Immerhin hat Rico niemand eine Granate geworfen oder so …
In einem kleinen Nebenbecken waren viele Papageientaucher und die sind ja auch sehr süß. Und sie schwammen sogar interessiert zu uns hin und folgten unseren Fingern.
Aber auch hier war irgendwann alles angeschaut und so ging es zurück nach draußen.
Und ehrlich gesagt war das auch schon alles, was im Zoo zu sehen ist. Die Lage ist natürlich sehr nett mit den ganzen Hochhäusern um den Zoo und den Central Park herum. Auch im Nebel, der dem Ganzen noch eine nette Atmosphäre gab.
Ach so, ein Regenwaldhaus gibt es auch noch und weil wir schon einmal da waren, sind wir auch da rein. Es besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, das mit tropischen Bäumen und Palmen bepflanzt ist und es ist … sehr warm. Normalerweise nichts für uns, aber wie gesagt: Wenn man schon einmal da ist …
Im Inneren sind freifliegende Vögel zu beobachten wie dieser Papagei.
Es gab auch noch mehr Vögel oder auch Fledermäuse, Pythons, Weißkopfsakis oder Tamarine.
Aber für uns nicht so wirklich interessant, Ornithologen werden wir wohl nicht mehr.
Um im „Pinguine aus Madagascar“-Thema zu bleiben: King Julian gab es auch zu sehen, nur sehr inaktiv.
Tja und dann hatten wir wirklich alles gesehen und sind noch einmal bei den Tieren vorbei, die wir nicht oder nur wenig gesehen haben. Immerhin gab es dann zwei Affen zu sehen.
Die berühmte Uhr aus dem Vorspann der Pinguine aus Madagascar musste dann auch sein: Die Delacorte Clock, ein Geschenk an den Central Park von 1965. Sie steht also gar nicht im Zoo, wie in den Filmen gezeigt. Fake News! 😉
Und weil es immer noch einen fiesen, stetigen Nieselregen gab, machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel.
Dort hieß es dann: Ausruhen, duschen und schön machen. Und dann ging es mit der Linie 2 oder der Linie 3 nach Downtown.
Es war Zeit für ein leckeres Essen!