Gestern hatten wir ja offiziell noch einen Arbeitstag. Heute dagegen nutzten wir einen Urlaubstag, damit sich diese Reise auch etwas wie Urlaub anfühlte. Und was macht man an einem Urlaubstag: Erst einmal ausschlafen!
Auch wenn es für Jens schwer war, denn bei dem Blick auf den Hauptbahnhof hatte der kleine Bahn-Fan in ihm schon viel Spaß.
So um 11 Uhr hatten wir dann aber vom Zimmer genug. Stattdessen stellte sich Hunger ein (eigentlich komisch, denn gestern Abend hatten wir jetzt nicht wenig gegessen). Also suchten wir schnell etwas, wo wir sicher einen Platz bekommen können und was unserem Drang etwas neues auszuprobieren entgegen kam. Die Wahl fiel tatsächlich auf ein bislang unbekanntes Restaurant am Karlsplatz, dem Bier und Bierli.
Also ab mit der U-Bahn die paar Stationen zum Karlsplatz. Warum U-Bahn und nicht die Straßenbahn? Weil letztere in einem Wien-untypischen Takt von 20 Minuten fuhr und wir gerade eine verpasst hatten.
War aber nicht schlecht, denn so kamen wir etwas näher am Ziel aus dem Untergrund heraus und vermieden den Regen.
Das Thema „Bier“ wurde im Bier und Bierli konsequent zu Ende gedacht. Jens war schon ein bisschen neidisch, denn seine Bierdeckelsammlung war dagegen … eher unscheinbar.
Dann aber Essen: Das Restaurant bietet, neben den hauseigenen Bieren, tschechisch-österreichische Kost an. Also quasi das komplette Gegenteil zum Tian gestern Abend.
Zeitlich hatten wir das alles sehr, sehr gut geplant, denn nachdem wir mehr als satt waren und gezahlt hatten, war es auch trocken draußen. Für heute hatten wir zuerst ein Treffen mit Karen und Chris sowie ihren beiden Töchtern geplant, die spannenderweise zeitgleich und unabhängig von uns geplant in Wien waren. Mit ihnen wollten wir uns irgendwo am Ring treffen und dann zu einem Weihnachtsmarkt gehen. Also gingen wir einfach ebenfalls den Ring entlang, denn die beiden wollten die ausgedehnte Mittagspause der Kiddies verständlicherweise abwarten. Und die Wiener Ringstraße ist ja immer schön zum flanieren.
Inklusive wichtiger Botschaften!
Weihnachtsmärkte gab es auch den einen oder anderen, wobei wir nur auf dem Rathaus-Markt waren. Der war schon relativ voll, allerdings noch nicht zu voll, sodass selbst Jens sich darauf traute und nicht sooo viel meckerte.
Danach meldeten sich aber Karen und Chris, wir machten einen Treffpunk am Volkstheater aus und gingen langsam dort hin.
Und fast zeitgleich trafen wir aus zwei verschiedenen Richtungen ein, begrüßten uns alle und, nun, schlenderten dann durch Wien. Mit fast schon professionellen Fotos (Danke an Karen für einen ihrer „special skills“ gute Fotografen zu rekrutieren!) vor der Hofburg.
Als Weihnachtsmarkt hatten wir den am Karlsplatz empfohlen, weil der uns mit am Besten gefällt und außerdem etwas weitläufiger ist. Darüber hinaus ist er etwas alternativ angehaucht und man findet hier nicht die 10 Standardbuden mit Käthe Wohlfahrt Produkten oder andere Stände, die die Weihnachtsmärkte heutzutage schon wie Bahnhöfe aussehen lässt indem alles gleich ist.
Die Karlskirche gab einen schönen Hintergrund zum beginnenden Dämmerlicht.
Zwei Getränke (Glühwein oder non-alkoholische Alternativen) später hieß es dann aber schon Abschied nehmen, denn den Kleinen wurde langsam kalt und außerdem wird pünktlich gegessen. Und wie die Eltern: Hungrig zu sein ist keine Option!
Aber cool, dass es spontan geklappt hat.
Wir machten uns dann in die Richtung Gumpendorfer Straße beziehungsweise Westbahnhof. Warum? Weil bis zum Treffen mit weiteren Freunden noch was Zeit war und uns der Sinn nach Bier stand. Dabei half uns die Untappd App, indem sie uns zur Flagship-Bar leitete, wo es Craft Beer geben sollte.
Gab es auch, auch wenn wir wohl ungewöhnlich früh den Laden betreten haben. Zumindest dem überraschten Gesichtsausdruck der beiden Kellern nach.
Ansonsten: Stabile Aufkleber auf der Toilette sind ja immer ein gutes Zeichen!
Der Laden selber war relativ leer, wurde dann aber kurz nach unserer Ankunft von Max (bekannt aus Montana) etwas voller.
Mit ihm und Andrea (bekannt unter anderem aus einem Besuch im Ahrtal 2022) wollten wir uns dann später in einem Restaurant treffen. Da unsere „Überbrückungs-Lokalität“ allerdings in der Nähe des Arbeitsplatzes lag, war ein Vorab-Treffen quasi unvermeidlich.
Max musste dann noch was früher weg und seine Roller wegfahren, wir tranken noch gemütlich aus und fuhren dann mit der Bim (immer noch ein schöner Name für die Straßenbahn in Wien) zum Restaurant.
Dazu dann aber separat mehr. Ein schöner Tag mit vielen Freunden, gutem Essen und überraschend vielen Eindrücken – Wien ist eben immer eine Reise wert!