Erstes Mittagessen in Helsinki. Und aus irgendwelchen Gründen hatte Jens diesen Laden hier entdeckt und wollte da hin.
Bei unseren vielen Gourmet-Restaurants wird ja Kaviar in verschiedenen Darreichungsarten gereicht und hier und da auch sehr, sehr teurer Kaviar vorgesetzt. Und immer denken wir, gerade bei den teuren Arten, dass das das Geld nicht wert ist.
Also besuchten wir das kleine Bistro des Unternehmens „Finlandia Caviar“, einen von Mutter und Sohn geführten auf Kaviar in allen Arten spezialisierten Laden.
Und wenn nicht hier, wo dann können wir mal schauen, ob uns wirklich kein Kaviar schmeckt.
Also gleich mal mit einem Rogen/Kaviar-Taster begonnen: In den kleinen Teig-Schälchen befanden sich Rogen vom Whitefish, eine kleine Art der Karpfenfische, vom Vendace (Zwergmoräne), vom Seehasen, vom Keta Lachs und kalt geräucherter Rogen von der Forelle.
Der Knaller war der geräucherter Rogen von der Forelle: Sehr intensiv und mit dem Rauchgeschmack sehr spannend. Die anderen waren so … naja. Nicht unser Geschmack.
Meike probierte nur hier und da – was daran lag, dass es hier auch andere luxuriöse Produkte gab. Wie eine Lobster-Roll, wo bei ihr immer eine Art „Gib her“-Reflex einsetzt.
Jens dagegen ist ja gegenüber solchen Reflexen völlig immun und … oh, Austern? Gib her!
Gut, jetzt waren wir voll im Ausprobier-Modus und entschlossen uns daher noch zu einem Kaviar-Tasting.
Der Rogen vom sibirischer Stör, vom weißen Stör, vom Oscietra und vom Kaluga fanden sich mit Blinis, Ei und Sauercreme ein.
Spannend war, dass kein Kaviar aus Finnland kam. Oder aus Russland. Zwei kamen aus Polen, einer aus Italien (der weiße Stör, unser Favorit) und einer aus China (unser letzter Platz).
Und weil wir schon völlig dekadent waren bestellte sich Meike noch was Lachs auf Brot.
Nobel geht die Welt zu Grunde!
Alles in allem ein spannendes Essen. Die Bandbreite bei Kaviar ist schon beeindruckend aber irgendwie haben wir noch nicht so den Bezug dazu gefunden. Bis auf den Kaviar vom weißen Stör und den bereits bekannten Lachs- oder Forellen-Rogen war jetzt nichts dabei was uns vom Hocker gehauen hat. Alles war top Qualität – keine Frage. Aber eben nicht unser Geschmack.
Als Restaurant aber ein sehr spezieller und toller Ort, um sich dem Thema mal zu widmen. Die Dame erklärte auch recht viel zu den einzelnen Produkten, was es zu einem leckeren und lehrreichen Mittags-Lunch machte.