Nun waren wir also in Ilmanaq angekommen, einem Ort der so weit entfernt von der „normalen“ Welt ist, wie wir es nur selten gefühlt hatten. Was aber nicht bedeutet, dass man sich hier nicht wohl oder heimelig fühlen kann, denn es war eher so, dass wir von Anfang an super freundlich begrüßt wurden und nach einer kleine Pause von Ida und Jens, den beiden Gästebetreuuern, über den weitern Ablauf in Kenntnis gesetzt wurden.
Im Preis inbegriffen sind die Übernachtung, das Essen (ohne Getränke wohlgemerkt) im KOKS, Frühstück und eine Aktivität am zweiten Tag. Für letztere standen eine lange Wanderung, eine kleine Stadtführung und ein „cultural workshop“ zur Auswahl und als einzige haben wir uns (auf Wunsch des Geburtstagskindes) für den Workshop entschlossen.
Nach und nach gingen wir dann in das zweite, für die Gästebetreuung vorgesehene, alte, schwarze Haus des Ortes, trugen uns ein und bekamen die Schlüssel zu unserer Lodge.
Dahin ging es dann zuerst mit den Koffern rumpelnd einen kleinen Weg hinauf. Uns wurde auch angeboten, dass unsere Koffer getragen werden, aber die Blöße wollten wir uns nicht geben.
Die Ilmanaq Lodge besteht aus 15 Hütten, die an einer kleinen Bucht errichtet wurden. Ab da gab es auch einen neuen Holzsteg auf dem man ganz bequem zu seiner Hütte gehen konnte.
Unsere war die Nummer 7, Ukalaq genannt, einem grönländischen Berghasen.
Die Lodges waren sagenhaft gemütlich eingerichtet. Das Moschusochsen-Fell, die super bequeme Couch (auf der wir noch ein Nickerchen gemacht haben), …
… die beiden Liegestühle mit Rentierfell, …
… bis hin zum Dachgeschoss und den Betten, von denen aus man einen Blick aufs Wasser hatte.
Vorhänge gibt es hier keine, wer also beim Schafen Lichtempfindlich ist, der sollte eine gute Schlafmaske mitbringen. Warm war es auch in der Hütte, sodass wir uns mit den durchaus komplizierten Thermostaten der Heizung auseinandersetzen mussten.
Googeln ging nicht, denn die Lodge ist bewusst als „WiFi-free-zone“ konzipiert worden.
Was man aber hier machen kann ist: Genuß! Und das fing gleich in der Minibar mit einem vom KOKS-Personal erstellten Bier an.
Dann machten wir uns aber fertig für das Geburtstags-Abendessen. Den kurzen Weg, eigentlich nur 5 Minuten, überschätzten wir grandios und so liefen wir noch ein wenig durch die Siedlung.
Schlittenhunde hat es hier auch, im Winter kann das durchaus eine Alternative sein, um nach Ilulissat zu gelangen. Dieser hier (rechts auf dem Felsen, gut getarnt) hat sich während unseres Aufenthaltes sehr wenig bewegt und befand sich anscheinend in einem „Wer blinzelt zuerst“-Wettkampf mit dem Trockenfisch. Zumindest starrte er immer genau in die Richtung.
Am KOKS war schon Betrieb, einige Angestellte rauchten schnell noch eine vor dem Abendessen und schauten schon ängstlich, ob ihre letzte Nikotin-Portion durch unsere viel zu frühe Ankunft genommen wird.
Wurde sie nicht, wir wissen ja, was sich gehört. Also noch eine kleine Runde am inzwischen verlassenen Kai des kleinen Hafens.
Und dann in einer bewusst langsamen Runde zurück zum schwarzen Haus am Wasser. Auf geht die KOKS Erfahrung.