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Wal, da bläst er. Oder sie.

Nach einer durchwachsenen Nacht hieß es dann recht früh aufstehen. 24 Stunden Sonnenlicht ist sehr gewöhnungsbedürftig und selbst mit Schlafmaske, Ohropax und relativ dichten Rolläden war der Schlaf recht unruhig und so brauchten wir ein schönes Frühstück.

Und so war es auch, das Frühstück im Hotel Icefjord ist klein, aber fein. Mit gutem Kaffee, leckeren Orangensaft, Brötchen und so Sachen wie „Rentier-Salami“, „Lamm-Schinken mit grönländischen Kräutern“ oder „selbst geräucherter Heilbutt“.

So kann der Tag beginnen! Und der heutige Tag begann mit einer Vormittags-Boots-Tour.

Mit inklusive ist hier im Hotel, da es etwas außerhalb liegt, immer der Transfer zu den Touren. Trotzdem wir gestern gefühlte 40 Transfers abgestimmt hatten, war gleich der heute morgen dann ein Problem, da der Fahrer nicht da war. Aber, und das wurde uns schon vorher gesagt, hier in Grönland muss man pragmatisch sein. Und so griff eine Rezeptionistin mit den Worten „I´ll end up driving anyway“ den Schlüssel und fuhr uns dann in die Stadt. Um dort unsere Guide mit einzusammeln und uns in den kleinen Hafen zu fahren, von wo aus die meisten Touren starten.

Vom Anbieter „Disco Line“, der hier ein quasi Monopol auf Fährfahrten und Bootstouren hat, hatten wir heute morgen einen 3 Stunden Ausflug gebucht.

Auf dem überraschen gemütlichen Boot richteten wir uns dann ein. Es gab Kaffee und Tee, es war warm und wir hatten genug Platz.

Und es sollte so auch mehr oder weniger bleiben, denn bis auf ein Mutter-Tochter-Gespann (auch aus Deutschland) sollten es nicht mehr werden. Bedeutete ein Gast zu Angestellten-Verhätnis von 4:3.

Also „Leinen los“ und ab durch die Eisberge. Was tatsächlich recht anspruchsvoll zu sein scheint, denn der Kapitän musste oft sich einen neuen Weg suchen und hier und da auch mal eine scharfe Wende fahren.

Aber nach 30 Minuten war der Weg dann etwas freier und wir wurden aufgefordert, nach draußen zu schauen. Denn da irgendwo … sollte … der ein oder andere Wal zu sehen sein. Und kurz darauf kam auch schon der erste, ein Buckelwal, prustend an die Oberfläche und damit begann die Walbeobachtungs-Tour.

Und ab dann folgten wir dem Buckelwal eine ganze Weile und bekamen inmitten der Eisberge eine echte Wal-Show zu sehen.

Meistens kam der Wal an die Oberfläche, tauchte zweimal kurz ab um danach mit einem Schwung und hochgereckter Schwanzflosse tiefer zu tauchen

Sehr cool! Und die Eisberge um uns herum taten ihr übriges dazu, dass wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus kamen. Wieder mal.

Auch wenn es im Wind recht kalt war, hier blieb man draußen und schaute sich das Naturschauspiel an.

Und mit dem einen oder anderen Kaffee bzw. Tee ließ es sich aushalten. Besser als diejenigen, die dieses Boot hier gewählt hatten … 😉

Wir waren sichtlich zufrieden!

Als Abschluss gab es auch noch einen Finnwal. Die sind größer, aber (Aussage von unserer Guide) langweiliger. Buckelwale sind klein, aber spannender, da sie schneller ab- und wieder auftauchen und somit mehr „Action“ versprechen.

Finnwale liegen halt eher so da herum und sinken einfach ab.

Immer zwischendurch bekamen wir interessante Informationen zu der Gegend, den Tieren und anderen Dingen erzählt. Die Gruppengröße war dabei von Vorteil, denn mit den 4 Leuten war es richtig privat und angenehm. Und man konnte auch mal so mit den Angestellten quatschen

Und weil wir gut unterwegs waren, besuchten wir noch eine alte Walfänger-Siedlung, wo auch heute noch Wale hingeschleppt werden, wenn man sie denn fängt. Die Quoten für Grönland sind eng gefasst, um die Population zu schützen, dennoch gibt es hier ab und an noch einen Wal, der hier sein Ende findet. Die Siedlung wurde übrigens von Deutschen gegründet, die damals als „non plus ultra“ im Bereich Walfang galten. Die Wale wurden schon damals an dieser flachen Stelle an Land gezogen und dann zerteilt. Und lieferten dann Nahrung, Werkzeug und andere Materialien für eine große Menge Menschen.

Was für eine Tour! Was für ein Vormittag! Die Gegend hier ist schon sehr besonders und das war uns schon klar, obwohl wir noch keine 24 Stunden hier waren …

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