Nun unser ganzer Tag auf Cape Breton und dem Carbot Trail. Im Vorfeld hatten wir uns ein, zwei Überlegungen gemacht, was wir hier machen wollen und ganz oben stand eine Wal-Beobachtungs-Tour.
Leider ist sowas ja wetterabhängig und in der Nebensaison, in der wir uns befanden, auch nicht garantiert. Also haben wir morgens erst einmal zwei Anbieter in der Nähe in Ingonish ausgesucht, weil hier das Wetter noch am Besten sein sollte.
Das Wetter war dann auch gut, nur das laut dem Internet geöffnete Büro des Touranbieters war verlassen. Auch ein Anruf unter der angegebenen Telefonnummer ergab nichts. Zur angekündigten Abfahrtszeit waren noch ein paar weitere potentielle Gäste da, aber ohne Boot eben keine Tour.
Und da wir dann keine Lust hatten die ganze Zeit auf irgendwelchen Hafenanlagen nach Touren zu suchen, machten wir uns auf zu Alternative: Eine Wanderung. Genauer gesagt einer der schönsten Wanderungen Kanadas: Dem Skyline Trail.
Dieser liegt auf der Westseite der Halbinsel. Dort sollte das Wetter leider signifikant schlechter sein als auf der Ostseite aber was soll es – wir waren nun einmal schon hier. Und auch die Fahrt entlang der Küste versprach den ein oder anderen schönen Blick.
Wobei man sagen muss, wie schon am Tag zuvor: Es zog sich doch schon etwas und den meisten Teil der Strecke sah es auch so aus wie auf dem folgenden Foto.
Wenn es dann mal einen schönen Blick gab, dann verdunkelten die Wolken allerdings die Stimmung ein wenig.
Oder man musste an einer der vielen Baustellen warten. Nebensaison bedeutet eben auch, dass in dieser Zeit Ausbesserungsarbeiten gemacht werden und daher standen wir oft an Ampeln. Egal ob die maschinellen oder die menschlichen.
Neu war für uns dieser „Follow Me“-Wagen, sowas kennen wir ja nur vom Flughafen.
Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und wenn man mal auf so eine Ausnahme trifft …
… schon schön hier! Und unser Hyundai war auch angenehm zu fahren (Cruise control rules!)
Am Startpunkt der Skyline Trails sah man dann auch, dass dieser Weg hier recht oft ausgesucht wird. Außerdem war ja noch diese Wander-Veranstaltung und natürlich musste man auch hier eine Runde drehen.
Auch dieser Weg war grundsätzlich kein Rundweg, sondern einmal hin zu Ozean und wieder zurück. Wobei man auf dem Rückweg noch eine kleine Schleife drehen kann, was wir auch getan haben.
Insgesamt 8,2 Kilometer und knappe 120 Höhenmeter – einfach.
Auch wenn das etwas drückende Wetter das ganze zu einer durchaus schwitzigen Angelegenheit machten. Die ersten Kilometer ging es durch solche Vegatation und relativ eben auf einem festen Weg.
Nach einer Weile kam man aber an so einen an Jurrasic Park erinnerndes Gehege. Nur das hier keine Dinos waren, sondern Elche.
Wobei wir aber leider keinen dieser „Knochenbrecher“ (Anspielung auf Björn und Benny aus „Bärenbrüder„).
Hinter dem Gehege ging es dann auf so einem Weg weiter – die Bäume wurden dichter und so langsam näherte man sich den Ausblick-Punkten.
Der erste dieser Ausblicke sah dann schon vielversprechend aus. Leider machte, wie schon gesagt, das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung.
Witzig waren auch die anderen Wanderer. Wobei es zwischen „wirklich witzig“ (z.B. zwei Niederländerinnen, die nur am lachen waren) und „peinlich witzig“ (z.B. die große Gruppe Inder, die andauernd irgendwelche Instagram-Fotoarien abhielten, weil „dieser Baum ja so schön aussieht“).
Wir gingen, gute deutsche Tugenden zeigend, gleichbleibend schnell und auf einmal: Das Wasser!
Und der Blick war schon cool!
Hinab zum untersten Aussichtspunkt waren es knappe 700 Stufen. Hinab einfach, man muss nur den Rückweg ausblenden
Im Sommer soll man von hier aus auch vorbeiziehende Wale beobachten. Uns war dieses Glück leider nicht vergönnt.
Vor vielen Jahren konnte man auch noch bis ganz nach vorne gehen, dies wurde allerdings verboten nachdem es mehrere Unfälle gab. Links und rechts geht es nämlich schon recht steil hinab.
Und da will man ja nicht hin.
Da doch lieber ein Selfie und gute Miene zum bösen Rückweg machen.
Der böse Rückweg:
Aber stolz nachdem wir oben angekommen waren und uns niemand überholt hat, entschlossen wir uns noch die Extra-Schleife in Angriff zu nehmen. Die Hoffnung war hier: Schöne Ausblicke und etwas mehr Ruhe vor den Insta-Gruppen.
Das mit dem Ausblick war schon das eine oder andere Mal machbar, es gab aber auch hier ein paar Gruppen und so richtig ruhig war es nirgens.
Und auch die Ausblicke endeten mit dem Punkt, wo man wieder zurück in Richtung Parkplatz gehen muss.
Ab hier war es eher langweilig und durch die eingetretene Windstille war es auch noch drückender als am Anfang.
Aber man kann sich ja auch einfach miteinander beschäftigen und so kommt man auch bestens unterhalten zurück zum Auto.
Eine schöne Wanderung, die bei sonnigem Wetter mit Sicherheit der Knaller ist.
Für uns hieß es dann aber: Den gleichen Weg zurück. Und natürlich wurde das Wetter jetzt auch noch etwas besser.
Aber uns war das egal: Der Carbot Trail ist schon schön und im Grunde macht mit guter Musik oder einem Hörbuch auch das Autofahren hier sehr viel Spaß. Selbst die menschlichen Ampeln ändern daran nichts.
Ein schöner Tag, etwas Pech mit dem Wetter aber das hier ist wirklich eine wunderbare Gegend!