Nun also Charlottetown, Prince Edward Island (meist als P.E.I. abgekürzt). Die Stadt ist die Hauptstadt der Provinz und hat etwa 36.000 Einwohner. 1720 wurde hier in der Nähe von den ersten französischen Siedlern eine Festung errichtet, die dann mit gesamt P.E.I. gemeinsam 1758 von den Briten erobert wurde. Die haben dann in den Folgejahren zuerst eine weitere Festung errichte und der Rest wurde dann nach und nach zu einer Stadt.
Den britischen Einfluss aus der Kolonialzeit konnten wir dann auch gut anschauen als wir uns zu Fuß von unserem B&B in die Innenstadt aufmachten.
Schon ganz am Anfang wurde von den Gründern der Stadt geplant, wo kleine Parks liegen sollten. Und da sind sie auch heute noch, wenn auch die Verwendung solcher Gefährte vermutlich nicht vorgesehen war.
Ach so: Folk is not dead, Folk just drives an Hyundai …
Charlottetown hat einiges an Geschichte zu bieten, mehr dazu später. Es gibt hier aber auch eine kleine, aber feine Kunstszene, natürlich viele kleine Geschäfte und Läden und eine Universität.
Von der lokalen Touristenbehörde gibt es einige kleinere PopUps, wie diese „Was will ich noch machen bevor ich sterbe?“-Wand, wo teilweise schon schöne Wünsche standen. Und jetzt auch irgendwas mit Kölsch …
Im Gegensatz zu Moncton, was eine ähnliche Architektur aufwies, fanden wir Charlottetown gleich sympathisch. Mag auch sein, dass das Wetter (Sonne und angenehme Luftfeuchtigkeit) dazu beitrugen, aber irgendwie fanden wir hier alles … netter.
So richtig begründen können wir es gar nicht. Die Innenstadt lässt sich hier auch auf ein paar Straßen und die Waterfront zusammenfassen und gut zu Fuß erkunden.
Für den Abend hatten wir noch eine Reservierung zum Oyster Essen offen. Und was liegt da näher als vorher … noch was zu Essen.
Gut, die Erzeugnisse der Brauerei, in deren Restaurant wie saßen, waren eigentlich unser Ziel gewesen. Aber zum guten Bier der P.E.I. Brewing Company muss man ja quasi auch was lokales Essen.
Also: Austern, Thunfisch (mit einer echt großen Menge an handgemachten und sehr fettigen Chips) und ein Feta-Apfel-Zwiebel-Spinat Salat.
Also das mit dem Essen wird hier auch gut werden, das merkten wir gleich!
Bis zum Abendessen in dem Gahan House zu bleiben erschien uns als eher schlechte Idee, also machten wir uns auf zum Hafen.
Wo auf einmal wieder so ein Kreuzfahrschiff auf uns wartete. Und so ein Bus-Boot-Dingens namens „Harbour Hippo“.
Wir hatten das gar nicht so auf dem Plan, dass hier natürlich die Kreuzfahrbranche viele Touren anbietet und somit viele Orte auch darauf ihren Fokus legen, was Angebot, Infrastruktur und leider auch Öffnungszeiten angeht. Man merkte auf jeden Fall gleich, wenn das Schiff weg war.
Das Hafenareal bzw. die Waterfront war jetzt nicht so groß und damit gut in 20 Minuten abzulaufen.
Zentral gelegen dann die unvermeidlichen Restaurants, in denen jetzt, da alle Passagiere der „Norwegian Pearl“ sich zurück auf das Schiff bewegten, merklich wenig los war.
Aber immer noch genug, um sich nicht verloren zu fühlen. Eine Ecke weiter fanden wir dann diesen „Floating Garden“ mit ein paar Fast Food-Restaurants und geteilten Sitzmöglichkeiten. Nett und eine gute Verwendung eines kleinen Hafenbeckens.
Da wir, wie gesagt, noch eine Reservierung hatten, wollten wir uns für die nächsten 2 Tage Inspirationen in der Tourist Info holen. Das klappte nur teilweise, denn obwohl offiziell bis 20 Uhr geöffnet, wurde hier auch mit dem Verlassen der Kreuzfahrtgäste der Betrieb eingestellt und wir konnten uns nur durch die Broschüren suchen, was uns davon interessiert.
Gab auch ein paar Sachen, inklusive ein paar eher suspekten Angeboten …
Da das Wetter aber immer noch gut war, spazierten wir einfach ziellos durch die Gegend und genossen die Luft und unseren Urlaub.
Apropos Genuss: Auf dem vorher erwähnten Markt im Hafenbecken gab es auch Bier. Und Sitzmöglichkeiten mit angenehm entspannenden Ausblick, wo wir uns einen groben Plan für die nächsten 2 Tage überlegen konnten.
Und natürlich ein Bier tranken.
Hinter uns kam eine Gruppe indischer Frauen mit einer (!) Pizza in den schwimmenden Garten und diskutierte mehr oder weniger 20 Minuten lang, wo sie sich denn hinsetzen wollen. Keine Ahnung warum dazu so viele Diskussionen nötig waren, aber die Pizza war danach sicherlich nicht mehr warm. Aber vielleicht war das ja auch das Ziel …
Wir haben uns dann auf zum Abendessen im „Claddagh Oyster House“ gemacht, wo wir etwas früher als gebucht ankamen.
Ein Hochtisch war allerdings schon frei und den bekamen wir dann auch. Mit schönem Blick auf den Laden, der unter einem Irish Pub names „Olde Dublin Pub“ liegt und sich mit diesem die Küche teilt.
Während oben aber eher die Biere im Fokus stehen, soll es hier unten qualitativ gutes und fast nur lokales Seafood und Fleisch geben. Und dazu, wie wir ja gelernt haben, muss man die richtigen Weine trinken. Oh, ein Tidal Bay den wir noch nicht kennen? Her damit!
Und was bestellt man in einem Oyster House? Na was wohl. Einmal in roh …
… und einmal in Überbacken.
Beides hervorragend, sowohl in Qualität als auch Präsentation.
Und das setzte sich bei den Hauptgängen fort, denn sowohl Meikes Schneekrabbe als auch Jens „Surf n Turf“ waren einfach sehr, sehr gut!
Gerade Jens war sehr angetan von seinem mit Maple Syrup bestrichenem Schweinebauch und den nur leicht angebratenen Jakobsmuscheln. Einfach wunderbar!
Wie schon gesagt: Charlottetown gefällt uns vom Anfang an sehr gut!