Bier!
Nur warum?
Die Antwort darauf liegt ein paar Monate zurück: Mit Kerstin und Phillip (bekannt aus Funk, Fernsehen und Japan) hatten wir 2020 zum ersten Mal eine gemeinsame Challenge ins Leben gerufen. Grundsätzlich sollte diese dazu dienen, dass wir aus der Corona-Lethargie etwas rauskommen, faktisch haben wir aber nur einen Grund zum gemeinsamen Essen gesucht.
Diese Challenges wiederholten wir und in der aktuellen Version davon wollten wir gar nicht mehr auf das Ende derselben warten. Also vereinbarten wir einfach so ein Treffen in Aachen, denn dort befindet sich der Lieblings-Japaner der beiden. Und weil wir keine Lust hatten, nur für einen Abend in die Karlsstadt zu fahren, reisten wir schon Freitags an, buchten uns im lokalen Accor-Hotel (Novotel) ein und gingen Freitags lecker Essen.
Und weil wir zu früh da waren und noch etwas Zeit hatten, sind wir in der ersten Adresse für Craftbeer in Aachen eingekehrt.
Also Bier!
Gibt ja wirklich schlechtere Orte für so eine Kneipe …
Das Bier, was wir uns geordert hatten, war auch schmackhaft, auch wenn wir im Nachhinein etwas bereut haben, so früh schon so alkohollastige Biere zu trinken. Dazu aber morgen mehr …
Unsere Wahl für heute Abend fiel auf das Restaurant Estor, welches im Guide Michelin als „angenehm legeres Restaurant“ beschrieben wurde.
Und genau so würden wir es auch beschreiben: Recht direkter aber sympathischer Service, eine gute Speisekarte und Weine.
Und ein Haus-Cocktail zum Einstieg.
Zu Essen gibt es entweder a la carte oder ein 3-, 5 oder 8-Gänge Menu – letzteres ist quasi die gesamte Karte als Menu. Wir haben uns natürlich für letzteres entschieden, wenn schon, denn schon!
Starter: Topinambur Krokette mit Hummus, Kimchi und Koriander. Quasi eine Kombination aus Korea und den Niederlanden – sehr kreativ und lecker!
Gebeizter Lachs mit Austernschaum, Avocado, Wakame und Dill-Creme – eher klassisch. Und eine klassische Kombination nicht ohne Grund, denn auch das war lecker – auch wenn der Chip aus der Lachshaut sehr bröselig war.
Dann ein marinierter Rinderrücken mit Pilz-Tartar und einer Kresse-Mayo. Da hat das Verhältnis zwischen den Pilzen und dem Fleisch nicht ganz gestimmt, obwohl die Pilze durchaus schmackhaft waren. Ja, auch für Jens!
Als Auflockerung eine kleine Kugel Sorbet, bevor die 3 Hauptgänge kamen.
In roter Beete marinierter Winterkabeljau mit Gemüse – sehr farbenfroh, aber irgendwie auch sehr grob. Lecker durchaus, vor allem der auf den Punkt gegarte Fisch.
Dann Maispoulade mit Kakao, Cognacsauce, Romanasalat und Pastinackencreme – das war sehr, sehr gut! Die Haut, etwas was uns oft fehlt, war kross und sehr gut gewürzt. Echt lecker!
Und zum Abschluss der Hauptgänge der Lammrücken mit Thymian-Honig-Jus, Schwarzwurzel und Ziegenkäse. Hier also eher wieder die klassischen Kombinationen, auch wenn der Ziegenkäse irgendwie deplatziert wirkte. Das zart rosa gebratene Fleisch war allerdings der Hammer!
Zum Nachtisch dann standesgemäß ein Port – hier in der etwas luxuriöseren Variante!
Und da Meike nicht den Käseteller sowie Jens nicht die Litschi-Tarte wollte konnten wir uns auch die insgesamt 3 Nachtische anschauen und probieren.
Beim Käse wurde sich aus dem recht nahen Belgien bedient – alles in allem sehr leckerere Käse, vor allem der Weichkäse links. Aber nichts, was langfristig in Erinnerung geblieben ist.
Die Litschi-Tarte mit Passionsfrucht war dann doch eher was für Meike.
Und zum Abschluss gönnten wir uns noch die Lavendel Creme Caramel, welche glücklicherweise nicht zu stark parfümiert geschmeckt und gerochen hat.
Ein sehr gute Essen, sehr freundlicher Service und für 85 Euro ein sehr, sehr gutes Preis-Leisungs-Verhältnis. Dann ging es für uns zurück zum Hotel, wo wir dann satt und müde ankamen. Wobei wir ja dann noch den Gutschein für die Hotelbar in ein lokales Craftbeer (ja, sowas haben die in einer Hotelbar hier!) investierten, denn: Bier!