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Eine kleine Hafenrundfahrt plus etwas Straßenbahn vor dem Essen

Heute stand der Tag etwas unter dem bereits lange im Voraus reservierten Restaurantbesuch im Sushi Sho, wo wir allerdings auch nur noch einen Tisch für 15 Uhr ergattert hatten. Also war am Vormittag zwar schon Zeit, um etwas zu unternehmen. Jedoch wollten wir unsere Essensplanung auch so anpassen, dass wir jetzt nicht gerade mit Heißhunger aber auch nicht satt beim mit 1 Stern gekrönten Edomae Sushi Restaurant auftauchen wollten.

Also ging es für ein kurzes, spätes Frühstück (Grund: Siehe gestern Abend) noch zum Hotelfrühstück. Zumindest ein Kaffee für Jens und ein Tee für Meike waren drin. Angesichts des trockenen Wetters haben wir uns dann für eine Boots-Tour mit einem der vielen Rundfahrtanbietern entschlossen.

Unsere Wahl fiel auf den Anbieter Stromma und seine „Under the bridges“ Tour, für die wir am Anlieger eine Karte ergatterten und dann brav auf das Einsteigen warteten.

Die Boote sind hier ähnliche Boote wie in Amsterdam bei der Grachtentour, die uns ja 2020 sehr gefallen hat. Man sitzt bequem am Fenster, schaut auf die vorbeiziehenden Gebäude und bekommt auch noch was erzählt. Überrascht waren wir schon von dem doch recht vollen Boot.

Und, angesichts der doch immer noch herrschenden Pandemie, die laxe Masken-Trage-Motivation der vielen Touristen. Die Nationalität, die fast immer Maske trug, waren tatsächlich die Deutschen. Und normalerweise fallen wir ja nie so positiv auf als Reisenation …

Die Tour begann gegenüber dem Königspalast am Königliche Dramatische Theater und führte erst einmal komischerweise nur einmal um die Ecke zu einem anderen Anlieger. Warum man auch immer 2 Anlieger braucht, die etwa 500 Meter Luftlinie auseinander liegen. Jeder, der am 2. Anlieger einsteigen wollte, hatte auch noch ein Sitzplatzproblem, denn die meisten Bänke waren dann schon belegt. Komische Sache.

Am Hafen dick vertäut und verrammelt: Die im Sommer so häufig in den Scheren verkehrenden Ausflugsschiffe. Im Herbst / Winter fährt hier signifikant weniger.

Dann führte die Strecke entlang des Naherholungsgebietes Djurgarden, wo viele Museen und Freizeiteinrichtungen zu finden sind.

Ansonsten müssen wir aber leider sagen, dass die Fahrt dann zwar schöne Blicke auf die verschiedenen Inseln und Wohnvirtel der Stadt bot, aber darüber hinaus jetzt nicht sonderlich beeindruckend war. Zwar waren natürlich die neueren Stadtteile in Södermalm oder Martensdal schon nett anzusehen, aber es sieht halt auch alles etwas ähnlich aus.

Die Fahrtstrecke führte dann bis quasi direkt vor unser Hotel und das Rathaus. Dort drehte das Boot dann einmal um und es ging fast die gleiche Strecke wieder zurück.

Was uns auch in Erinnerung geblieben ist (und in keiner wirklich guten), war der doch unangenehm patriotische Erklärungstext auf den Kopfhörern. Bei so ziemlich jeder Gelegenheit wurde darauf verwiesen, wie toll doch die Schweden alles machen und das am Besten alle so wie die Schweden sein sollten. Mag sein, dass wir auch irgendwie da besonders empfindlich für sind, aber uns ist das beiden unabhängig voneinander doch schon sehr auf die Nerven gegangen. Oder wir haben mangels neuen Einblicken da mehr drauf geachtet.

Es wiederholte sich halt auch viel und da waren die schwimmenden Reklametafeln eine angenehme Abwechslung.

Oder diese Vodka-Fässer, die als Mahnung an den immer noch teils sehr präsenten Alkoholismus in der Bevölkerung dienen sollen. Aber selbst das wurde als positives Ding von der Stimme in unserem Kopfhörer vermarktet.

Na gut, ein paar spannende Dinge konnte man schon sehen. So wie dieses Badeboot, was zu früheren Zeiten als Umkleide und Einstieg in das Wasser diente. Heute aber leider recht baufällig.

Auch spannend und top aktuell: Diese Halb-OpenAir-Restaurant-Tische, in denen man maskenfrei essen und trinken darf.

Na gut, man kann eben auch so in ein Restaurant gehen – aber die Idee klingt witzig.

Abschließend: Die Tour war jetzt nicht schlecht, aber wir hatten uns irgendwie mehr davon versprochen. Und diese über-deutliche Pro-Schweden Kommentare haben in uns eher einen gegenteiligen Effekt erzeugt.

Bei Jens wurde es dann aber gleich wieder besser mit der Laune: Eine alte Straßenbahn kreuzte auf und hatte als Ziel den Skansen, eine Mischung aus Zoo und Open-Air Museum.

Da wir noch etwa 1 1/2 Stunden bis zu unserem Gourmet-Essen hatten, dachten wir, dass wir diese mit ein bisschen Straßenbahn und Spazieren schon rumbekommen würden. Und es war rund um den Eingang zum Zoo schon schön.

Nur waren da auch sehr, sehr viele Touristen unterwegs und irgendwo jetzt Eintritt zu zahlen, fanden wir für die kurze Zeit sinnfrei. Also setzten wir uns etwas hin, beobachteten (und lästerten über) die Besucher. Und warteten auf die nächste historische Tram zurück in die Innenstadt.

Also ging es für uns in den Stadtteil Vasastaden, wo sich eines der besten Sushi-Restaurants Europas befindet. Bis 2004 gab es hier auch den Vasapark. Dieser wurde allerdings dann völlig überraschend nach einer Anwohnerin umbenannt, die in der Dalagatan 46 mit Blick auf den Park wohnte und 2002 gestorben war.

Seit 1941 lebte hier Astrid Lindgren.

Für das angrenzende Museum der Schöpferin von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Ronja der Räubertochter war keine Zeit. Es ging weiter die japanische Hochküche zu genießen.

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