(inklusive Vorgeplänkel und etwas Sightseeing)
Beim letzten längeren Aufenthalt in Koblenz hatten wir das Vergnügen im Gourmetrestaurant „Da Capo“ essen zu können (dieser Urlaub wie so mache Kurzurlaube müssten eigentlich noch nachdokumentiert werden). Dieses Mal war allerdings, aufgrund der kurzfristigen Buchung nichts mehr frei.
Glücklicherweise gibt es in und um Koblenz herum noch ein paar Alternativen. Eine davon ist das mit einem Bib Gourmand vom Guide Michelin ausgezeichnete Restaurant „Gerhards Genussgesellschaft„. Da wollten wir heute Abend hin, waren allerdings noch etwas früher unterwegs, um auf dem Weg zwei Dinge zu erledigen:
- Unseren Gutschein für ein Getränk an der Hotelbar einzulösen
- Etwas Sightseeing angesichts des schönen Wetters zu betreiben
1 war schnell angegangen, nur gab es noch eine weiteren Gutschein für ein Glas Wein aus der separaten Weinkarte mit relativ regionalen Weinen.
Na gut, bevor wir uns schlagen lassen.
Als nächstes ging es dann an 2 und wir begannen mit dem direkt neben dem Hotel liegenden Ende des 18. Jahrhunderts erbauten kurfürstlichen Schloss.
Da wir vor ein paar Jahren schon einmal vor verschlossenen Toren standen, haben wir uns nicht auf das Gelände getraut und sind lieber konservativ die Straße entlang gegangen.
Und dann das Foto, was wohl jeder macht, der in Koblenz ist: Rhein mit Festung Ehrenbreitstein.
Selfie-time! 🙂
Ansonsten ist die Promenade schon recht schön gestaltet und dementsprechend waren hier auch viele Leute unterwegs.
Wir dagegen haben ein wenig die Zeit vertrödelt und mussten uns beeilen und zum in der Nähe des deutschen Ecks (der Mündung des Mosel in den Rhein) liegenden Restaurants zu kommen.
War aber am Ende unproblematisch und so konnten wir einen Platz in der Mittel der Außenterrasse in Empfang nehmen. Ein sehr idyllischer Innenhof, auch wenn hier ebenfalls Touristen zu der im Hintergrund zu sehenden Basilika St. Kastor hin- und hergingen.
Gleich zu Beginn merkte man, dass hier das passiert ist, was in der Corona-Zeit überall in der Gastronomie passiert ist: Personal ging weg. Gerade bei den Servicekräften ist der Mangel doch schon sehr merkbar, denn dadurch, dass überall die Restaurants geschlossen wurden, sind gerade diese Personen in andere Berufe gewechselt. Und kommen selten zurück.
Hier haben wir nachher erfahren, dass doch einige Stellen aktuell unbesetzt sind und eine Kellnerin war recht neu in diesem Restaurant. Herzlich waren sie allerdings alle und am Ende war auch keine Wartezeit über-lange, sodass alles in Ordnung war.
Ach so: Essen gab es hier auch und das nicht schlecht. Es gibt ein 3- oder 4-gängiges Menu sowie einige Dinge a la carte. Wir haben wieder sowohl als auch geordert, um so möglichst viele Gerichte probieren zu können.
Los ging es bei Meike mit einem Matjestartar mit grünem Apfel, Radieschen, Sauerrahm und Dill. Sehr klassisch und lecker gemacht.
Bei Jens fand sich dagegen ein gebeizter Lachs ein, zusammen mit einer gelben Gazpacho, knusprigem Amarant und Avocadocreme. Das mit dem Amarant war etwas merkwürdig, aber alles in allem ein schönes Gericht.
Zwischengang: Hier haben wir leider von Meikes Kabeljau mit Sternanis-Fond, getrockenen Tomaten, Fenchel und Olivenöl-Püree kein gutes Foto.
Bei Jens war auch nur ein Foto halbwegs brauchbar, denn die Lichtverhältnisse waren sehr düster und bei einer vollen Terrasse wollten wir nicht mit dem Blitz arbeiten. Hier gab es ein Doradenfilet mit Parmesanschaum, Chorizo-Risotto und gegrillter Zucchini.
Das war sehr lecker, gerade der Parmesanschaum passte sehr gut zu der Chorizo und der Dorade.
Dann kam schon der Hauptgang: Eine rosa gebratene Lammhüfte mit Thymian-Jus, Bohnen, geröstetem Focaccia und Schafskäse bei Jens …
… und ein Rinderfilet sowie eine geschmorter Rinderbacke mit Barbecure-Sauce und Mais fanden ihren Weg an unseren Tisch.
Genauso wie der Inhaber und Herrscher über den Weinkeller, Herr Georg Gerhards. Zu den Hauptgängen wollten wir nämlich einen schönen Wein, den wir auch danach noch zu Ende trinken könnten.
Die Empfehlung mit einem Cuvee aus der Pfalz war eine sehr gute, denn die im Barrique gereiften 70 % Cabernet Sauvignon und 30% Blaufränkisch waren eine spannende und kräftige Ergänzung zu unseren Fleischgerichten.
Danach waren wir schon ziemlich voll, aber der Nachtisch wollte ja auch noch gegessen werden. Für Jens eine Schokoladen-Variation mit dem netten Namen „Le Knack“. Die Kugel oben war übrigens wie bei einem Lava-Cake mit flüssiger Schokolade gefüllt.
Etwa 10.000 Kalorien, aber jede davon lecker.
Meike war etwas (aber nur etwas) gesünder unterwegs mit einem Aprikosen-Törtchen mit Buchweizenstreuseln und Tonkabohnen-Kokos-Eis.
Beides ein passender Abschluss für ein sehr gutes Essen. Und am Ende haben wir auch noch einige nette Gespräche mit den Kellnern geführt (unter anderem mit einem Koch in Ausbildung, der gerade ein Praktikum im Service machen muss und einen sehr trockenen Humor hatte), abgerundet durch eine nette Selektion von Whiskies.
Die natürlich für Jens waren und von denen er nur einen getrunken hat.
Ein sehr schönes Restaurant mit einem ansprechenden, aber angesichts des Wetters leeren, Innenraum.
Sehr cool. Satt und zufrieden verließen wir das immer noch gut gefüllte Restaurant und kugelten uns am deutschen Eck und dem Rhein entlang zurück zum Hotel.
Sehr empfehlenswert dieses Restaurant! Auch wenn es etwas chaotisch war und man teilweise etwas auf dem Präsentierteller sitzt. Aber einen guten Abend kann man auch ohne Probleme so verbringen, denn am Ende geht es um Genuss und nicht um reine Nahrungsaufnahme in Gerhards Genussgesellschaft.
[…] Weg führte uns mehr oder weniger die gleiche Strecke wie gestern Abend. Nur dieses Mal hatten wir vom Zimmerfenster aus gesehen, dass die Tore im kurfürstlichen Schloss […]