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Wanderung Felspassage Niedeggen

Nachdem wir die letzten Wochen irgendwie doch relativ stark in den Corona-Blues gefallen waren und uns nur sehr, sehr schwer zu irgendetwas motivieren konnten (abgesehen von Arbeiten, Essen, Fernsehen und Schlafen), haben wir uns am Osterwochenende doch wieder zu einer Wanderung hinreißen können. Teilweise lag dies auch daran, dass wir wieder einmal zwei Mitwanderer gefunden haben, die ebenfalls einmal rauskommen wollten – gemeinsam geht halt doch oftmals mehr.

Da wir aber nun einmal in Zeiten einer hochansteckenden Virus-Pandemie leben und die um uns herum schützen möchten, haben wir uns Selbst-Tests angeschafft. Da wir keine Lust auf ein Stäbchen im Kleinhirn haben (wobei, was sollte dort schon getroffen werden), entschieden wir uns für Spucktests aus der Apotheke. Die wir dann am Morgen auch genutzt haben und durch das negative Ergebnis etwas mehr Sicherheit für Kerstin und Philipp hatten.

Natürlich haben die beiden das auch gemacht und so konnten wir sie, trotzdem unter der Einhaltung der AHA-Regeln (die App haben wir als IT-nahe Menschen eh schon lange), am frühen Vormittag an ihrer Wohnung mit dem Auto abholen.

Als Wanderung haben wir eine Route in der Nord-Eifel ausgesucht. Dort, im malerischen Rurtal in der Nähe des Stausees Obermaubach bei der Kleinstadt Nideggen, liegt eine Wanderstrecke namens „Felspassage Nideggen“. Die um die 13 Kilometer lange Strecke wollten wir angehen, ausgestattet mit Rücksäcken voller Verpflegung.

Startpunkt war der relativ verlassene Parkplatz an einem (geschlossenen) Ausflugslokal, von wo aus es nach einer kurzen, ebenerdigen Strecke rauf auf den Hügel neben dem Stausee ging.

Relativ schnell wurde übrigens wieder die Thematik „Warum beginnen unsere Wanderwege eigentlich immer mit einer Strecke bergauf?“ besprochen. Immer noch unbeantwortet geblieben …

Und irgendwie war es schön und zugleich ungewohnt, wieder mit „echten“ Menschen zu sprechen. Krasses Gefühl.

Ziemlich schnell hatten wir uns aufeinander eingestellt, sowohl in der Geschwindigkeit als auch im Gespräch.

Und oberhalb des Stausees ging es dabei relativ eben in Serpentinen hinauf und dann zurück in Richtung Süden (quasi flussaufwärts).

Als erster von einigen Aussichtspunkten kam diese kleine Kapelle in Sicht. Vorher waren wir noch auf einer kleine Unterstell-Hütte gestoßen, wo anscheinend drei Wanderer die Nacht verbracht haben – so waren sie zumindest ausgerüstet. Nachdem sie eine Weile vor uns hergewandert waren, sind sie im Wald verschwunden und waren nicht mehr gesehen.

Wir dagegen gingen zur Kapelle und schauten ein wenig ins Rurtal. Wobei Meike und Jens das Ganze schon ein wenig bekannt vor kam. Und zu Hause entdeckten wir dann auch tatsächlich, dass wir am 1.5.2013 (!) schon einmal hier waren. Pre-App, Pre-Tracking, Pre-Blog und natürlich auch Pre-Covid (mann, sind da teilweise viele Menschen auf den Fotos!). Unserer Meinung nach sind wir nicht exakt die gleiche Route gewandert oder die Wegführung war damals anders. Oder wir haben es einfach vergessen.

Aber diese Stelle haben wir tatsächlich bei dieser Wanderung …

… als auch vor 7 Jahren, 11 Monaten und 1 Tag. Bei latent besserem Wetter.

Kurz nach dieser Stelle haben wir dann die erste von zwei längeren Pausen eingelegt und etwas von der mitgebrachten Verpflegung vernichtet. Zu Kerstins Leidwesen hatten wir aber kein Kaffee dabei, aber Müsliriegel helfen ja auch, gell? 😉

Weiter ging es auf angenehm ebenen und trockenen Wegen. Wobei wir (uns das sind wir auch 2013 schon) an mehreren Felsen vorbeikamen, an denen sogar ein paar Kletterer / Boulderer unterwegs waren.

Und wenn man schon einmal die Möglichkeit hat, quatscht man über dieses und jenes – erst Recht, wenn man sich seit knappen 6 Monaten nicht mehr gesehen hat. Außer in einer Videokonferenz oder so etwas. Und so ging halt die Zeit vorbei und wir gingen und gingen und gingen.

Nach einer Weile kamen wir zu diesem Aussichtspunkt, Chrstinenley genannt. Trotz des doch recht diesigen Wetters ein sehr schöner Ausblick.

Sogar die Pfützen waren hier interessant – zumindest für Teile der Gruppe …

Ach so: Wie üblich kein Blog ohne Eisenbahn (Suchbild für ein Fahrzeug der Rurtalbahn nach Heimbach).

Vorher hatten wir übrigens noch alle gewitzelt, dass man sich ja quasi nicht verlaufen kann, wenn man mit einer App / einem GPS-Treck wandert.

„Quasi“ ist ja auch so ein Wort, was oft 100%ig meint, aber eben nicht bedeutet.

Quasi hatten wir uns also hier schon verlaufen, beziehungsweise haben eine Abzweigung verpasst. Was zur Folge hatte, dass wir leider nicht mehr hinunter an den Bach kamen, von wo aus es dann weiter in einer Kurve zurück in Richtung des Startpunktes gehen sollte. Eine Tatsache, die Jens als „Herrscher über den GPS Treck“ leider erst noch etwas später aufgefallen ist.

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)

Sagen wir (also Jens) mal so: Natürlich war das Absicht wegen der Aussicht. Und der auf dem Rückweg wartete eine kleine Bank auf uns, wo wir die zweite Essenspause einlegen konnten (da, wo ein kleines Häuschen in der Karte zu erkennen ist). Also war es nicht soooo schlimm mit dem Extra-Kilometer.

Nach dem Essen haben wir uns dann ein Stück weiter einen kleinen, schmalen und den Berg hinab führenden Weg ausgesucht, der uns dann zum sogenannten „Hindenburgtor“ gebracht hat.

Das Hindenburgtor ist ein Felsen aus Buntsandstein, welche vom Eifelverein in Niedeggen 1918 den Namen bekommen hat. Zitat von der Sitzung am 24.03.1918: „Begeisterung weckte der Vorschlag des Vorsitzenden, eine Felsgruppe im Jungholz, ein Riesentor wie von Cyklopenhänden getürmt, Hindenburgtor zu nennen und so unserem größten Feldherrn ein Naturdenkmal zu widmen, wie es schöner und gewaltiger kaum in deutschen Landen zu finden sein dürfte.“

Unser Wanderweg führte weiter unterhalb dieses Tors entlang in entgegengesetzter Richtung. Was damit bedeutete, dass wir vor dem Tor diesen kleinen Trampelpfad / Abhang links runtergehen mussten.

Die Männer haben dies, wie Männer es eben so machen, einfach gemacht und darauf gehofft, dass es gut geht. Die Damen haben das Ganze etwas bedächtiger und überlegter angegangen. Und dabei natürlich nie ihre Würde verloren, indem sie beispielsweise auf dem Hosenboden runtergerutscht sind.

Und selbst wenn es so gewesen wäre, würden davon hier keine Bilder gezeigt werden. Eine Paywall haben wir hier nämlich noch nicht und mit sowas kann man sicherlich Geld verdienen … 😉

Nachdem wir also wieder auf dem eigentlichen Weg waren, ging es zügig bergab ins Rurtal. Dabei war es leider etwas stressig, da doch sehr viele Mountainbiker (und ein Typ mit so einem Fahrrad mit Korb vorne dran) in hoher Geschwindigkeit von hinten kamen und man immer darauf achten musste rechtzeitig beiseite zu springen. Nicht wirklich entspannend wie gesagt.

Die dadurch schwitzigen Hände wollte Meike den auf einmal links und rechts des Weges liegenden Kühen spendieren. Also den salzigen Schweiß darauf.

Die Kuh hatte … wenig Interesse und schaute uns nur mitleidig an. Sah dafür aber knuffig aus mit ihrem Fell.

Wobei der Grund dafür, dass sie nicht zu uns kommen wollte, auch die vielen „Hmmm … lecker Steak!“ Sprüche von uns sein könnten. Die bekommt man nämlich hier auch.

Die Rasse sind English Longhorns, dementsprechend ist es nur logisch, dass auch das Haus hier ein wenig nach englischem Cottage aussieht.

Ab hier führte der Weg entlang der weiter oben zu findenden Rurtalbahn zurück zum Startpunkt. Und dies auf asphaltierten Wegen mit signifikant mehr Menschen. Und immer noch mehr Radfahrern.

Den ganzen Weg entlang haben wir uns übrigens schön unterhalten – an dieser Stelle schon einmal Danke an Kerstin und Philipp für die Begleitung!

An Wegen mangelt es hier übrigens nicht, vor allem für Radfahrer.

Aber ab hier war es dann auch nicht mehr wirklich weit zurück zum Auto. Die letzten Meter ging es parallel zum Stausee Obermaubach und dann waren wir auch schon da.

Auf den letzten Metern kamen dann auch ein paar Tröpfchen runter, was uns aber nicht weiter störte. Gut, dass wir früh losgegangen waren, so richtig geschützt ist die Strecke nicht. Und gerade der Teil bergab ist bei regnerischem Wetter sicherlich auch rutschig.

Danach ging es auf jeden Fall zurück für alle. Kerstin und Philipp wurden an ihrer Wohnung abgesetzt und für uns ging es weiter zurück nach Köln in ein (sehr kulinarisches) Osterwochenende.

Statistik:

  • Gelaufen am 02.04.2021
  • Dauer 4:01 Stunden
  • 14,5 Kilometer mit 233 hm
  • Gastwanderer: Kerstin und Philipp

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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