Für den letzten Abend in Bamberg haben wir uns für die andere Empfehlung aus dem Guide Michelin entschieden: Das Kleehof in der Gärtnerstadt.
Auch hier wird damit geworben, dass Gemüse aus Bamberg, frische Kräuter und lokales Fleisch auf den Teller kommt. Vom Ambiente allerdings war das ungewohnt und ähnelte eher eine Hotelbar / -restaurant
Na gut, wir bekamen einen Platz in einer Ecke. Am Tisch um uns herum allerdings wirklich nur Geschäftsreisende bzw. Hotelgäste. Wie wir später feststellen sollten, gibt es aber noch einen anderen Gastraum und der sieht angemessener aus.
Diesmal konnten wir nicht unsere Standardbestellung abgeben, denn hier gibt es kein Menu und auch keine Weinbegleitung. Also a la carte und beim Wein beraten lassen.
Als Vorspeise fand dann für Jens ein Tartar von der Lachsforelle mit Äpfeln, Babyspinat und Meerrettich-Dressing seinen Weg zum Tisch.
Meike entschied sich für Carpaccio vom Rinderfilet mit Feldsalat und Parmesan – eine eher klassische Kombination.
Beides etwas einfacher / grober, aber geschmacklich durchaus sehr gut. Und wieder mal der Beweis, dass man mit regionalen Produkten was gutes zaubern kann.
Zeit für den Zwischengang eine schöne, wärmende Pastinakencremesuppe mit geräuchertem Hirsch.
Welche Weine wir empfohlen bekommen haben, wissen wir leider nicht mehr genau Wir meinen aber, dass der 2017 Seinsheimer Hohenbühl „Alter fränkischer Satz“ dabei war. Sicher sind wir uns aber, dass die Weine gut waren – nix herausragendes aber sehr passend und im Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen.
Beim Hauptgang hatte Jens das „Coq au vin“ vom Perlhuhn ausgesucht. Dazu gab es einen Polentariegel (merkwürdige Konsistenz) und frisches Gemüse (super lecker). Eine sehr gute Portion und auch hier: Für 18,50 Euro ein wirklich sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man bedenkt, dass dies eben nicht TK Zeugs und Hühner aus der Massentierhaltung sind.
Meike hat sich die Kalbs-Bäckchen mit Thymian-Kartoffelpüree, Portweinjus und Gemüse gegönnt.
Das war ok, wenn auch Meike nicht vollends zufrieden damit war.
Ein Nachtisch haben wir dann nicht mehr zu uns genommen, sonst wäre die Hose geplatzt. Wir sind uns aber sicher, dass das auch lecker gewesen wäre.
Das Restaurant war wirklich einen Besuch wert: Die lokalen Produkte, der Service und die kleine aber feine Auswahl an Gerichten, Daumen rauf dafür. OK, für das Hotelbar-Ambiente gab es einen kleinen Punktabzug, aber man geht ja zum Essen ins Restaurant und nicht um die Einrichtung zu bewundern.
Da wir morgen aus Bamberg abreisen und tatsächlich noch einen Gourmet-Stop machen werden, war es auch passend eher gut-bürgerliche Küche zu genießen. Wenn auch auf sehr hohem Niveau.