Für das Abendessen heute, was auch der Abschluss der Radtour war, hatten wir uns ein kleines aber feines Restaurant ausgesucht. Durch Corona war dies eines der letzten, was wir reserviert hatten – am Ende (Spoiler) waren wir aber sehr froh, dass wir das gemacht haben.
Das Culinarium liegt versteckt im südlichen Teil von Passau an der Inn.
Neben einer sehr freundlichen und kompetenten Bedienung war Inhaber Abdelmonaam Bounagra im Gastraum unterwegs und versorgte uns und die anderen Gäste (am Ende waren 4 oder 5 Tische belegt) mit Essen und Trinken. Im Sommer ist die zum Fluss offene Terrasse sicherlich noch schöner als der (auch sehr schöne) schlicht und ein wenig in „Weinkeller-Optik“ eingerichteten Raum. Bei Regen und kaltem Wetter saßen wir aber in einer Ecke und bestellten unser Essen und Trinken.
Jens machte es sich einfach und bestellte das Mittelmeer Menu, Meike ging a la carte mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch.
Als Wein gab es einen gelben Muskateller aus Niederösterreich – eine Empfehlung des Chefs. Und dann kam das Essen, was den mediterranen / nord-afrikanischen Einfluss deutlich zu Tage brachte.
Meike hatte sich für das Capaccio vom Schwertfisch mit Yuzu, Schwarzkümmel, Bohnen und Creme Fraiche entschieden.
Eine sehr gute Wahl!
Jens hatte im Menu ein Tatar von der Ochsenherztomate, Hanföl (sehr intensiv), Ziegenkäse mit Honig karamelisiert und Basilikum.
Vegetarisch, frisch, bunt, intensiv, viele Texturen – einfach aber super.
Generell ist uns auch bei den Gerichten, die zu den anderen Tischen gingen, aufgefallen, dass die Teller sehr bunt waren. Das Auge isst ja bekanntlich mit – hier hatte es sehr viel zu tun.
Prime time: Zu Meike fand ein Flanksteak seinen Weg. Dabei waren Süßkartoffel-Wedges, Balsamico-Zwiebel-Relish, Bohnen und eine Koriander Senf Butter.
Das Steak war gut, die Kartoffeln etwas laff. Aber alles in allem immer noch sehr gutes Essen, denn vor allem die Butter rockte.
Beim Hauptgang „gewann“ allerdings Jens, denn Jens bekam eine Tajine hingestellt, ein in der nordafrikanischen Küche gebräuchliches Schmorgefäß, analog einem Römertopf.
Im Topf: Ein Traum von einem Couscous. Zusammen mit Köfte vom Rind und Kalb, Tomatensugo, sehr intensiver Petersilie und Joghurt.
Zum Niederknien! Jens hätte am Liebsten die Finger benutzt, so lecker war das! Vielleicht hat er das sogar gemacht – what happened at the Culinarium, stays at the Curinarium … 😉
Doch irgendwann war auch der Couscous leider alle. Das war übrigens eine der wenigen Situationen, wo Meike vor Jens mit dem Essen fertig war.
Also Zeit für den Nachtisch: Meike hat sich für eine Schokoladentarte, Sauerrahm Espuma, Feige und Cassis entschieden. 8353 Kalorien, jede davon lecker!
Im Menu: Dreierlei Sorbet: Kokos, Beere und Melone. Die Jens zuerst nicht erkannte, was auch an der Menge Wein und den ineinander laufenden Sorbets liegen konnte.
Lecker, aber zu dem Zeitpunkt träumte Jens immer noch vom Couscous. Tut er immer noch.
Was für eine wunderbare Entdeckung dieses Restaurant war: Der Service war, Corona-bedingt, etwas eingeschenkt – jedes Restaurant muss ja lernen mit der neuen Situation umzugehen. Das machten die beiden Herren aber in Herzlichkeit und Aufmerksamkeit wieder mehr als wett. Das Essen war wunderbar und in einer Geschmackswelt, die man außerhalb der Heimatregion selten findet.
Wenn man in Passau ist und hier einen Tisch findet: Hingehen und genießen!