Nun, 2020 war bislang kein so tolles Jahr was Urlaube angeht. Nachdem wir Anfang des Jahres in Amsterdam waren, wollten wir eigentlich etwas in die Sonne fahren (Karibik) und uns 3 Wochen in Edinburgh herumtreiben.
Beide Ideen wurden durch diesen miesen, kleinen Virus namens „COVID-19“ zunichte gemacht. Das Risiko war uns zu hoch und daher haben wir 2 Wochen vor Abreise den kompletten Urlaub storniert. Was sich angesichts der Entwicklung in Schottland als gute Entscheidung entpuppt hatte, hatte BoJo der Politik-Clown ja mit seiner Strategie durchaus keinen Erfolg bei der Bekämpfung des Virus. OK, Schottland hat da einiges besser gemacht als der Rest der Insel, aber trotzdem. Aus Kulanz haben wir das Geld für das eigentlich nicht stornierbare Apartment doch zurückbekommen, Scotrail hat von sich aus die Tickets erstattet. Nur die Flüge bei Lufthansa sind „nur“ zu Voucher geworden. Mal schauen, wie sich Lufthansa so entwickelt, ansonsten bekommen wir aus der Konkusmasse halt noch ein paar Cents …
Die Ridacard-Tickets von Lothian Busses, die wir uns vorausschauend gekauft haben, liegen neben mir als ich das hier schreibe. Zusammen mit den verfallenen Eintrittskarten für den Zoo von Edinburgh, wo Meikes Paten-Pandas sehnsüchtig auf uns warten.
Bei den Ridacards: Die kann man eigentlich nur vor Ort kaufen. Wir hatten per eMail Kontakt mit dem Lothian Busses Büro an der Waverley Station (Kirsty), die das ganze quasi per Mail organisiert hatte und sogar die Ridacards zum Airport rausgebracht hatte, damit wir sie nach der Landung gleich nutzen können. Als wir alles abgesagt haben, hat sie die Karten wieder abgeholt und uns (ohne was bezahlen zu müssen) per Post geschickt.
Wir vermissen Schottland!
Gut, dann ging es ja auch in Deutschland los. In den ersten Wochen war ja an Urlaub eh nicht zu denken – wir arbeiteten jeden Tag im Homeoffice und erkundeten die nähere Umgebung auf der einen oder anderen Wanderung.
Was eine lange Reise angeht, gab es über den Sommer dann auch wenig Grund zu reisen und noch weniger Optionen. Daher haben wir uns eine Woche mit Essen und Wandern belohnt und uns an Mosel, Rhein und Ahr vergnügt. Parallel haben wir überlegt: Wo könnte man denn, wenn die Situation halbwegs stabil bleibt, hinreisen.
Und da ist uns Island aufgefallen, wo man als deutscher Staatsbürger ohne Quarantäne einreisen kann. Am Flughafen in Kevlavik wird man zwar getestet, kann aber bis zum Ergebnis frei reisen und sich bewegen. Klar, bei einem positiven Test bedeutet das dann trotzdem Quarantäne, aber es war möglich einzureisen und sich frei zu bewegen.
Also wurde geplant, Bücher gekauft, noch einmal geplant und gebucht.
Parallel wurde, quasi zur Probe wie das mit dem Fliegen so klappt, ein langes Wochenende in Wien gebucht und durchgeführt. Fliegen in Corona-Zeiten geht also auch.
3 Tage nachdem das letzte Hotel von 2 1/2 Wochen Island und 4 Tagen Helsinki im Anschluss (das hatte Flug- und Craftbeer-technische Gründe), die Flüge, der Mietwagen, Transfers und Touren gebucht waren, hat Island aufgrund mehrfachen Missbrauchs der Ausnahmeregel für einzelne Staaten wie Deutschland die Einreisebedingungen geändert.
Ahhhrghhh!
Mehrere Reisegruppen aus Osteuropa haben bei der Einreise via Deutschland behauptet, dass sie ja 14 Tage vor Abreise schon in Deutschland gewesen wären. Zum Beispiel wurde eine Gruppe von 13 Personen trotzdem getestet und 7 waren dann halt positiv.
Also hatten die Isländer die Faxen dicke und ab dann muss halt einfach jeder der einreist für 5 Tage in strenge Quarantäne mit einem Test am Anfang und einem nach 5 Tagen. Und wenn beide negativ sind, kann der Urlaub beginnen – bis da hin darf man die Unterkunft nicht verlassen, nicht einmal zum Einkaufen.
Also:
Was aber nun? Weit weg fliegen hatten wir jetzt ein paar Mal probiert und keine Lust mehr. Außerdem haben wir jetzt genug Voucher von Lufthansa und SAS – da brauchen wir nicht mehr.
Was tun? Ein kurzes Brainstorming ergab dann folgenden, eher spontan zusammengewürfelten Urlaub:
- Eine 2 Tage Wandertour mit Eseln im bayrischen Wald bei Daxstein
- 8 Tage Radtour an der Donau entlang von Donauwörth nach Passau
- Jeweils 3 Tage in Nürnberg und Bamberg
Dazwischen beziehungsweise währenddessen noch Wandern, Sightseeing, Museen und gutes Essen (unter anderem im Johanns in Waldkirchen, im Essigbrätlein in Nürnberg und in Alexander Hermanns Posthotel in Wirsberg)
Alles mit Auto, Bahn, Fahrrad und … Eseln. Das kann ja was werden … morgen geht es los.