Am 15.10.2019 um 10:25 Uhr sind wir mt Flug SAS 1623 aus Stockholm in Düsseldorf gelandet. Damals waren wir glücklich nach 2 Tagen am Flughafen in Tokyo wieder nach Hause gekommen zu sein. Was wir damals nicht wussten: Dies würde für einige Zeit unser letzter Flug sein.
Eigentlich wollten wir in 2020 nach Schottland fliegen (Flüge, Hotel, etc. – alles gebucht), doch dann kam Covid-19 über die Welt und dieser Urlaub wurde gestrichen. Genauso wie die weiteren Ideen, die wir hatten – zumindest die mit einem Flugzeug.
Gut, man kann natürlich auch mit dem Auto schöne Trips machen, wie wir es ja mit unserer Rhein-Ahr-Tour gemacht haben. Aber irgendwie wollten wir auch mal wieder ausprobieren, wie es ist, in den aktuellen Zeiten zu fliegen. Und da kam uns eine Einladung nach Wien doch gerade recht: Ein einfacher Flug quer durch Europa (und notfalls kommt man mit einem Mietwagen oder dem Zug ja auch wieder zurück).
Also buchten wir einen Hin- und Rückflug mit Austrian Airlines, reservierten einen Parkplatz, buchten ein Hotel und ab ging es nach Düsseldorf.
Auf einer überraschend leeren A3 und einer noch leereren A44 kamen wir in Rekordzeit an. Was gut war, denn unseren reservierten Parkplatz mussten wir erst einmal finden. Sonst stehen wir ja eher in den Parkhäusern am östlichen Ende des Terminals oder beim netten Parkroboter direkt am Terminal – diesmal waren wir auf der anderen Seite und da gibt es viele Einbahnstraßen. Und Baustellen. Und einen Parkplatz, wo man zu allem Überfluss auch noch an der Schranke einen Zettel vorfand, dass man doch bitte bei einer Nummer anrufen muss, um auf den Parkplatz gelassen zu werden. (Normalerweise kann man mit der Kreditkarte rein- und rausfahren und das Geld wird dann einfach abgebucht.
Aber das hat dann auch geklappt, wenn auch umständlich (Meike fotografierte die Mail von Jens Handy ab, wo die Reservierungsnummer stand, damit Jens mit seinem Handy anrufen konnte. Und ja: Das kann man auch einfacher machen)
Im Flughafen dann: Maskenpflicht. Und Abstand.
Das mit dem Abstand war aufgrund des überaus leeren Terminals kein Problem. Und Masken haben eigentlich alle getragen.
CheckIn: 3 Minuten
Security: 4 Minuten
Lounge finden: 2 Minuten
So schnell ging es noch nie – man merkt halt, dass die Luftfahrtbranche durch die Pandemie gravierende Einbrüche in den Passagierzahlen zu verzeichnen hat.
In der Lounge (auch recht leer) dann ein etwas anderes Bild. Das Essen ist alles abgepackt und die Getränke bekommt man von einer netten Dame zubereitet. Mehrfachbenutzung von Gläsern oder Tassen ist nicht erlaubt (Jens wollte eine zweite Tasse Kaffee haben und bekam ein neues Set) und es wurde peinlich genau auf die Hygiene geachtet.
Corona-Lounge-Frühstück.
Vormittags fliegen nicht besonders viele Lufthansa / Star Alliance-Flüge ab, dementsprechend war auch wenig los in der Lounge. Genauer gesagt ging nur noch ein Flug nach München und einer nach Warschau ab in den nächsten 2 Stunden.
OK, natürlich war aber auch wieder „der eine“ Business Kasper da, der am Telefon irgendwelche Deals aushandelte. Beziehungsweise in diesen Fall seiner Sekretärin diktierte, dass sie doch bitte eine eMail schreiben solle. Warum der Herr nicht einfach selber eine Mail schreiben kann … wohl unter seiner Würde.
Nachmittags gehen dann doch ein paar Flüge mehr von DUS weg, aber noch lange nicht die Frequenz wie vor Covid.
Am direkt neben der Lounge befindlichen Gate warteten schon alle in einem halbwegs vernünftigen Abstand auf den Beginn des Boardings.
Was etwas chaotisch war, denn es gab kein Priority Boarding (wo auch wir hätten einsteigen können), sondern es gab die aus Nordamerika bekannten Gruppen. Wobei auch (wir waren halt Gruppe 1 wegen dem Status) mit Gruppe 3 (Fensterplätze) begonnen wurde. Danach kam Gruppe 4 (Mittelplatz) und dann Gruppe 5 (Gangplatz). Gruppe 4 machte auch wenig Sinn, denn im Flieger gab es keine Mittelplätze.
Und die Deutschen / Österreicher kennen dieses Konzept halt eher nicht und begannen wie immer beim Beginn des Boardings zu drängeln und zu mehr so eine Art Trichter zum Eingang zu formen. Manches ändert sich eben nicht.
Im Flugzeug dann aber wieder: Alle brav auf ihren Plätzen und mit Maske.
Und das Flugzeug war voll – maximal 4-5 freie Plätze haben wir gesehen. Von der Masken-Disziplin waren wir schon überrascht!
Dann ging es auch los – der erste Flug seit 10 Monaten. Und es ging, wieder aufgrund der aktuellen Lage, auf direktem Wege zur Startbahn. War halt auch wenig Verkehr.
Vorbei an den geparkten Eurowings-Maschinen hoben wir dann ab – auf nach Wien.
Kurze Schleife über den Rhein und Neuss und dann ab nach Süd-Ost nach Hause. Also für das Flugzeug. Für uns in den Kurzurlaub.
Die 1:10 Stunden Flug gingen dank vorher auf das Handy geladenen Videos („All Or Nothing“ bei Jens) bzw. Musik (Bläck Föös bei Meike) sehr schnell um. Und in Wien bekamen wir dann, quasi als Willkommensgeschenk, einen Überflug über die Innenstadt – ein ungewöhnlicher Anflug und ein wunderbarer Ausblick, gerade bei dem blauen Himmel.
Unser Hotel am Hauptbahnhof stand auch schon bereit (das dritte Gebäude von rechts oberhalb der Dachkonstruktion des Bahnhofs).
Und beim direkten Anflug auf Schwechat der Chemiepark direkt neben dem Flughafen.
Und dann Touchdown. Auch hier stehen sehr viele Flugzeuge geparkt rum, denn auch Austrian hat mit Beginn der Pandemie den Flugbetrieb eingestellt und fährt den Betrieb gerade langsam wieder hoch.
Ach so, beim Aussteigen am Busgate wurden die Passagiere gebeten sitzenzubleiben. In Blöcken von je 5-6 Reihen sollte das Aussteigen durchgeführt werden, damit kein großes Gedrängel entsteht.
Und: Es haben sich alle daran gehalten!
OK, wenn eine Reihe aufgerufen wurde, war es schon eng – aber eine solche Disziplin beim Aussteigen haben wir noch nicht erlebt. Nirgendwo.
Zum Thema „Abstand halten“: Warum man dann, nachdem so penibel darauf geachtet wurde, alle in 2 Busse zwängt und am Terminal alle durch einen recht engen Gang führt, ist uns nicht besonders klar.
Aber gut. Dafür kreiselte, als wir zum Gepäckband kamen, auch schon unser Koffer einsam seine Runden.
Also Koffer geschnappt und ab in den relativ leeren Terminal in Wien.
Normalerweise gibt es hier Horden von Touristen, Angehörige von Reisenden und ein Hauch von Chaos. Heute: Nix los.
Vom Flughafen in die Stadt fährt sowohl die ÖBB als auch ein privater Zug: Der CityAirportTrain, CAT abgekürzt. Der CAT hat allerdings seinen Betrieb eingestellt und so ist, neben den Bussen, die ÖBB die einzige Möglichkeit mit dem ÖPNV in die Stadt zu kommen. Und ein paar Leute waren dann doch da, die in die Stadt wollen und die erste S-Bahn enterten.
Wir als erfahrene Wien-Besucher kennen das ja und haben (unter anderem deswegen) wieder unser Hotel am Hauptbahnhof gebucht. Das hat gleich mehrere Vorteile: Es ist ein recht neues Hotel, am Hauptbahnhof gibt es 2 Straßenbahnen und viele S-Bahnen, es gibt einen Supermarkt, der immer auf hat.
Und: Vom Flughafen zum Hauptbahnhof kann man für den gleichen Preis wie mit der S-Bahn (4,20 Euro) mit dem Railjet fahren, der österreichischen Variante unseres InterCity. Und im Railjet ist immer viel Platz für uns.
Macht aber halt nur Sinn, wenn man halt auch in der Nähe des Hauptbahnhofes hin will. Zum Beispiel ins Novotel WIen Hauptbahnhof.
Ach so: Das Wetter war brütend warm. Weswegen wir unseren Wien Urlaub mit einer Runde Tom & Jerry im Fernsehen sowie der Klimaanlage verbracht haben.
Fazit: Fliegen in Pandemie-Zeiten, ist sehr anders als zu normalen Zeiten und geht. Vom Betreten des Terminals in Düsseldorf bis zum Aussteigen aus dem Railjet in Wien haben wir übrigens eine Maske getragen (außer beim Trinken / Essen natürlich) – das war auch kein Problem.
Und jetzt: Kurz ausruhen und dann geht es los!