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Wanderung Bergischer Streifzug 6 – Grafen- und Mönchsweg

Seinen Namen hat das Bergische Land nicht, weil es hier so hügelig ist. Vielmehr stammt der Name vom ehemaligen Herzogtum Berg, was vom 11. Jahrhundert bis 1813 bestand und dann nach der Völkerschlacht bei Leipzig den Preußen zugeteilt wurde. Die Geschichte des Bergischen Landes zeigte der heutige Bergische Streifzug Nummer 6: Der Grafen- und Mönchsweg in Odenthal und Altenberg.

Die meisten kennen Altenberg wegen des Märchenwalds, wo diverse Figuren schon Generationen von Kindern traumatisi … durch nette Darstellungen von Märchen erfreuen. Andere kennen den Altenberger Dom. Wir starten unsere Wanderung auf einem Parkplatz zwischen Dom und Märchenwald.

Der Wanderweg führt erst einmal zum Dom an den Gebäuden des Klosters entlang.

Der Altenberger Dom ist die ehemalige Klosterkirche und wurde 1133 erbaut. Bis 1511 wurden hier die Grafen und Herzöge von Berg begraben. Trotzdem das Gebäude „Dom“ genannt wird, ist es das eigentlich nicht. Ein „Dom“ ist nämlich eine Kathedralkirche eines Bistums.

Der Altenberger Dom befindet sich dagegen im Eigentum des Landes NRW und wird tatsächlich seit 1857 gemeinsam von der römisch-katholischen und evangelischen Gemeinde genutzt.

Der Weg ging dann weiter entlang der Dhünn, die dem Dhünntal ihren Namen gegeben hat. Ein sehr schöner und breiter Weg, der deswegen aber auch von einigen Radfahrern genutzt wird.

Nach einer Weile querte der Weg die Hauptstraße zwischen Odenthal und Altenberg und es geht den Hügel hinauf nach Glöbusch. Wieder einem dieser kleinen Dörfer im Bergischen, die schon fast kitschig idyllisch sind.

Dazwischen dann Wälder und Natur. Tut gut mal die Lungen mit frischer Waldluft zu füllen.

Hier im Wald zwischen Osenau und Hahnenberg finden sich auch die Überreste ehemaliger Grenzwälle aus dem 13. Jahrhundert. Dabei wurden Büsche so gepflanzt, dass das eigene Gebiet „eingehegt“ wurde. Daher auch der Spruch „Sich nicht ins Gehege kommen“.

In Odenthal ging es dann wieder an der Dhünn entlang um den westlich gelegenen Ortsteil herum. Im Ortskern das Hotel zur Post, einem Restaurant mit einem Michelin Stern, wo wir vor ein paar Jahren mal zu Meikes Geburtstag waren. Übernachtet haben wir damals dann auch gleich da und sind am nächsten Tag morgens von da zur Arbeit gefahren.

Etwas von der Hauptstraße entfernt ging es bei wunderschönem Wetter durch das wirklich schöne Dorf.

Dann jedoch etwas an der Straße entlang auf einem kombinierten Rad- und Fußgängerweg. Diese Strecke wird von vielen Radfahrern frequentiert, daher muss man hier schon aufpassen.

Auf den ersten Tafeln der bergischen Steifzügen gibt es auch immer eine Topografie-Karte, wo man die Höhenmeter sehen kann. Also wussten wir schon, dass irgendwo noch ein relativ starkter Anstieg auf uns wartet. Nach 500 Metern entlang der Hauptstraße ging es dann auch wieder in die Felder und einen weiteren Hügel rein. Diesmal aber mit fieser Steigung.

Oben angekommen dann aber ein schönes Plateau mit Blumen und Wiesen, so weit das Auge reicht.

Am Ende dann noch ein geologisches Naturdenkmal kurz vor Altenberg: Das hier war vor 360 Millionen Jahren mal ein Meeresboden.

Tatsächlich war die Gegend hier mal Teil der tropischen Küste des damaligen Riesenkontinents. So finden sich heute hier interessante, geologische Spuren der sehr weit zurückliegenden Erdgeschichte. Und nicht nur das machte für uns diesen Streifzug zu einem der Interessantesten, die wir bislang gegangen sind.

Statistik:

  • Gelaufen am 17.04.2020
  • Dauer 2:52 Stunden
  • 12,2 Kilometer mit 265 hm.

(Karte von outdooractive.com/de/ / openstreetmap.org)


Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.

Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.

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