OK, wenn man an das Bergische Land denkt, dann denkt man oft an das typische Bergische Fachwerkhaus mit seinen grünen Fensterläden. Entsprechend gibt es auch einen Streifzug dazu, den wir dann angehen wollen: Der bergische Streifzug Nummer 22: Der Fachwerkweg.
Hier haben wir uns sogar getraut, einen weiteren Wanderer mit hinzuzunehmen. Wobei wir auf einen Mindestabstand von 2 Metern zu Jens Bruder Uwe geachtet haben.
Getroffen haben wir uns in Ruppichterroth im Stadtzentrum. Was mehr verwinkelt ist, als es auf den ersten Blick scheint – trotzdem fanden wir zueinander.
Die Menschen von Ruppichterroth bringen ihr Leben seit Jahrhunderten „unter Dach und Fach“, was eine Phrase ist, die aus dem Fachwerkbau stammt.
Auf dem Wanderweg, der zuerst nach Osten aus dem Ort raus und dann in einer Schleife um den Ort herumführt, gibt es 8 Infotafeln, auf denen die verschiedenen Gewerke und die Entwicklung des Fachwerks erklären.
Ruppichterroth hatte im 19. Jahrhundert übrigens auch einen sehr aktiven Bergbau (Kupfer- und Eisenerz) zu bieten, was durch eine (andere) Gedenktafel erklärt wurde.
Die Tafeln des bergischen Streifzugs dagegen fokussierten sich auf das Thema „Fachwerkhaus“.
Der Weg selber ging eher auf Asphaltwegen und kleineren Feldwegen östlich um den Ort herum. Dabei gab es viel Natur zu sehen.
Auch eher lokalspezifische Dinge wie dieser Verteilerkasten des lokalen Internet- und Telefonbetreibers.
Nümbrecht hat übrigens schnelleres Internet in den Dörfern als viele Gegenden in Köln …
Aber hier war dann auch endlich mal ein Fachwerkhaus zu sehen. Entweder haben wir das vor lauter Quatschen mit Uwe voll verpasst oder der Fachwerkweg hat erstaunlich wenig Fachwerk zu bieten.
Im kleinen Dorf Lindscheid dann aber die volle Dröhnung Fachwerkhäuser.
Diese sind nur mit Balken, Ruten und einem Gemisch aus Mist und Lehm gebaut und verwenden keine Schrauben oder Nägel. Eine beeindruckende Kunst!
Auch beeindruckend waren dann die Tiere, die wir kurz vor Ende der Wanderung begegneten: Echte Highland Kühe. Die sehr desinteressiert uns zuschauten, wie wir mit den Handy ein Foto nach dem anderen machten.
Trotz der Sonne (leichter Sonnenbrand, allez!) und der wenigen Fachwerhäuser ein sehr schöner und auch wieder informativer Weg.
Statistik:
- Gelaufen am 09.04.2020
- Dauer 3:02 Stunden
- 11,5 Kilometer mit 302 hm
- Gastwanderer: Uwe
Nachtrag: In Zeiten von Corona haben wir, damit uns nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt, Ende März 2020 dazu entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Dies bedeutete auch, dass wir uns für eine Abwechslung entschieden haben, die 1. spontan möglich ist und 2. uns nicht in die Nähe von Menschen bringt bzw. die Möglichkeit bietet, den gebührenden Abstand zu halten.
Beides haben wir durch spontane (beruflich wie wettertechnisch) Wanderungen gefunden, die wir hier bloggen wollen.