Bei der ursprünglichen Planung für den Urlaub wollten wir eigentlich am heutigen Tag nach Kobe fahren, wo wir für das Morgen stattfindende Spiel zwischen Südafrika gegen Kanada Karten haben. Wo ja eigentlich Deutschland gegen die Bokke hätte spielen sollen, aber das ist was anders.
Nachdem sich aber die Gelegenheit ergeben hat, sich mit einer Kollegin und ihrem Verlobten hier in Tokyo zu treffen, haben wir umdisponiert. Außerdem ergab sich so die Möglichkeit, einen weiteren gemütlichen Tag in Tokyo zu verbringen und gemütlich unseren JR Pass umzutauschen und die nötigen Sitzplatzreservierungen zu machen.
Den Japan Rail Pass, der für eine Dauer von 7, 14 oder 21 Tagen unbegrenztes Fahren mit den Zügen der JR (ausgenommen die schnellen Shinkansen Nozomi und Mizuho) bietet, kann nur im Ausland von Personen gekauft werden, die nicht in Japan leben. Demnach bekommt man einen Gutschein (Voucher), den man dann in Japan unter Vorlage des Reisepasses umtauschen muss.
Diesen Umtausch machen die meisten JR Travel Center, wobei die Center an den üblichen Stellen, wo Ausländer in Japan ankommen, meist total überfüllt sind. Siehe auch unsere Einreise diesmal. Wenn man aber schon einmal in der Stadt ist, kann man auch andere JR Travel Center aufsuchen und für uns gab es passenderweise eines in der etwa 2 Kilometer entfernten Hamamatsucho Station.
Der Weg dorthin führte uns an der bekannten Tamachi Station vorbei durch den völlig umgebauten Stadtteil Shibaura, wo viele der Gebäude in den letzten Jahren saniert wurden und auch teilweise schöne Parks entstanden sind.
Wie in Japan üblich, gibt es auch den einen oder anderen Tempel in noch nicht verbauten Ecken der Stadt. Ein Bild, was für uns typisch für die Stadt Tokyo ist.
Nach einem weiteren kleinen Marsch kamen wir in der Station Hamamatsucho an, wo die Schlange doch durchaus kürzer war, als in Narita. Vor uns waren zwei weitere ausländische Paare und wir waren fast gar nicht mit dem Ausfüllen des Formulars fertig, als wir schon nach vorne gebeten wurden.
Kerstin und Phillip sollten irgendwann am Vormittag in Narita landen und würden dann in ihr Hotel in der Nähe der Tokyo Station fahren. Wir hatten damit noch etwas Zeit. Und was könnte man denn jetzt mache … oh, Sushi?
Hrrrrrr … lecker! Die Bestellung war zwar wieder nach dem Motto „Darauf zeigen und hoffen, dass man nicht irgendwelche überraschende Innereien erwischt!“, aber das kennen wir ja schon. Nebenbemerkung: Bei Meike waren Seeigel-Innereien dabei, aber das hatten wir gesehen, zählt für uns nicht mehr zu den Überraschungen und diese waren diesmal ok.
Sushi am Bahnhof ist aber die hier übliche FastFood-Variante, also war entsprechend wenig Zeit vergangen, als wir uns auf den Weg nach Ueno machten. Wo wir endlich mal zu Meikes Lieblingsbrücke kamen!
Danach erfuhren wir von Kerstin und Phillip, dass sie sich auf dem Weg ins Hotel befanden und uns danach auch direkt treffen wollen. Die beiden sind jünger und brauchen keinen Mittagsschlaf …
Also haben wir überlegt, was sich jetzt noch lohnt und was halt immer geht ist Eisenbahn fahren. Erst recht, wenn man eine überirdische Strecke hat und dabei Dinge anschauen kann.
Mit einer in Ueno beginnenden JR Lokalbahn ging es etwas raus nach Kita-Senju. Denn von dort aus fährt eine U-Bahn direkt zum Hotel der beiden Japan-Neulinge.
Eine U-Bahn, an der das mit den Anstell-Schlangen auf die Spitze getrieben wurde – wir wollen nicht hier sein, wenn diese Schlangen alle voll mit Menschen sind.
Wobei, neugierig wären wir ja schon.
Aber jetzt geht es erst einmal zu unserem „Introduction to Japan 101“-Kurs.