Nach dem Dzong ging es für uns auch schon zum Mittagessen. Um nicht immer in einem Restaurant zu essen, ging es an den Vater-Fluss, wo wir etwas essen wollten. Genauer gesagt kann man dort bei lokalen Helfern ein Mittagessen mit Ambiente ordern und das war für uns vorgesehen.
Auf diese Idee kommen anscheinend noch andere und nicht, wie hier normalerweise, nur kleine Gruppen von Deutschen, Amerikanern oder Indern.
Nein, eine 4-Reisebus große Gruppe aus Malaysia, die auf einer Art Pilgerfahrt waren, hatten die gleiche Idee und waren sicht- und hörbar … da.
Wir hatten einen eigenen Tisch, etwas entfernt und bekamen dort unser Essen. Und waren froh, nicht in einer großen Gruppe zu reisen.
Das Essen war, wieder einmal, einfach aber unglaublich lecker. Und zu viel.
Es gab Reis, Kartoffeln (mit Chili), Hühnchen (mit Chili), Gemüse (mit Chili) und eine Chilipaste. Aber alles wirklich sehr, sehr lecker!
Reste werden übrigens gespendet und da man ja durch die Reinkarnation nicht genau weiß, ob hier nicht Verwandte oder Freunde als Hund wiedergeboren wurden, verteilte unser Fahrer die Reste unter den vielen Streunern.
Übrigens essen die Hunde hier auch Unmengen von Chilis! Kein Hund rümpfte auch nur die Nase über die Paste. OK, bis auf den Kollegen hier, der friedlich neben uns saß.
Ohne zu betteln. Er war vermutlich schon durch die Reisegruppe gesättigt worden.
Eine der neueren Aktivitäten in Punakha: Rafting!
Was auch der Grund dafür war, dass die große Reisegruppe hier war, denn die hatten als Aktivität die Schlauchboot-Abenteuerfahrt gebucht.
Wäre ggf. auch eine Idee für uns gewesen, wir wollten ja aber mehr Hiking, also ging es ab ins Auto und noch etwas nach Norden, wo wir zu den Khamsum Yulley Namgyal Choten wandern wollten. Selbige tauchten dann als kleines Türmchen im erschreckend entfernten Wald auf.
Um dort hinzukommen, muss man nämlich erst einmal über eine (nicht vom TÜV abgenommene und eher den Alptraum eines jeden Statikers darstellende) Hängebrücke gehen.
Gleichzeitig mit uns waren die 4 Busse mit den Pilgern aus Malaysia da, weswegen wir uns hier etwas beeilt haben. Was, siehe Klimazone hier, recht schnell sehr schwitzig wurde. Eine Tatsache, die sich der Bauer des Reisfeldes, durch das man dann wandert, zu Nutzen macht und Unterstützung anbietet.
Bezahlung natürlich auf Vertrauensbasis. Ist ja Ehrensache hier.
Wir brauchten keine Unterstützung, etwas weniger Luftfeuchtigkeit wäre allerdings angenehmer gewesen. Aber man kann sich das Wetter halt nicht aussuchen und daher ging es weiter durch das Reisfeld.
Und dann den Hügel rauf, was einerseits schöne Blicke in das Tal bot …
… andererseits aber eben auch anstrengend war.
Vor Meike ist übrigens ein Bauer, der seine Kühe versucht zum Abstieg zu bewegen. Nicht erfolgreich.
Wir hatten übrigens wieder Bestand durch Hunde.
Und so waren wir, ziemlich verschwitzt, nach etwa 40 Minuten an den Chorten angenommen.
Und waren sehr überrascht über die Stille die auf einmal herrschte. Abgesehen von dem eigenen Schnaufen im Falle von Jens.
Die Khamsum Yulley Namgyal Choten oder eben auch Stupas wurden 2004 errichtet als Mahnmal für Frieden in der Welt. Sowohl der Garten bzw. das Außengelände als auch die Inneneinrichtung gelten als ein sehr schönes Beispiel für Architektur, Gartenkunst und weitere Kunstfertigkeiten Bhutans.
Beispielsweise die Regenrinnen in Form von Drachen waren alleine schon sehr schön anzusehen. Erst recht, weil wieder der Regen einsetzte und sie so einen Zweck hatten.
Nämlich Meike drunter zu stellen … 😉
Eine weitere Besonderheit hier ist, dass man doch seine Kamera in den Tempel mitnehmen sollte. Nicht, weil man im Tempel selber fotografieren dürfte, denn das ist natürlich auch hier nicht erlaubt. Weswegen man auch viele Fotos vor dem Tempel macht. Vor allen von Leuten, die Fotos machen.
Nein, die Kamera nimmt man mit, weil man oben auf dem Tempel durch eine kleine Luke noch zur goldenen Stupa auf dem Dach kommen kann.
Und man ist dort außerhalb des Tempels, also kann man einen wunderschönen Blick durch das Tal genießen. Und Fotos machen.
Auch wenn wir keine Sonne hatten, der Nebel und die Wolken ergaben eine ganz spezielle Stimmung.
Dann kraxelten wie wieder hinab – die Treppen im Tempel selber waren wieder so steil wie im Dzong oder im Bauernhaus. Glücklicherweise hatten wir hier kein Aara zu uns genommen, also ging es so einigermaßen.
Vor dem Tempel trudelten die letzten der großen Reisegruppe ein und begannen mit Gesang und irgendwelchen Ritualen.
War jetzt nicht schlimm, aber irgendwie passte dieses Gewusel nicht zu der vorherigen, sehr besinnlichen Stimmung. Also machten wir uns auf den Rückweg zum Auto.
Also wieder den Hügel hinab und durch das Reisfeld …
… und über die Hängebrücke …
… zum bereitstehenden Auto. Wo wir uns, schweißgebadet und etwas nass vom wieder einsetzenden Regen, zum Hotel haben fahren lassen.
Unsere heutige Unterkunft, das Hotel Zhingkham Resort, liegt auf einem Berg in guter Lage zum Dzong. Vom Zimmer hatte man auf jeden Fall einen guten Blick auf das Tal und die beiden Flüsse mit dem Dzong in der Mitte.
Das Zimmer war ok, wenn auch die Dusche etwas dreckig war. Hinzu kamen einige Mücken, die unsere Nachtruhe doch sehr stören würden und Jens gefühlt einen Liter Blut abzapften.
Das Abendessen gab es in einem großen Speisesaal gemeinsam mit – richtig: Der Pilgergruppe.
Und bei der Lautstärke half auch das Druk Premium Bier nicht mehr. Das Essen war recht indisch angehaucht, aber ganz ok.
Merke (siehe auf dem Teller oben): Chili mit Käse und Chilipaste zu mischen ist eine wirklich doofe Idee! Da hilft auch kein Brot und kein Reis.
Egal: Wir machten uns dann auf in Richtung Zimmer, genossen noch ein wenig den Blick auf das erhellte Dzong und schliefen dann bald ein.
Beziehungsweise wachten andauernd auf, weil es irgendwo juckte.