Auf dem heutigen Programm: Eine 3 stündige Fahrt in das Phobjikha Tal, auch das Tal der Schwarzhalskraniche genannt. Das Tal wird auch das Gangteng Valley genannt, nach dem gleichnamigen Tempel, der sich am Eingang des Tals befindet. Selbigen würden wir als erstes besuchen.
Nach dem Auschecken in der Eco Lodge und dem Abschied von der schönen Aussicht unseres Zimmers, nahmen wir wieder auf der Rückbank Platz und genossen die Aussicht aus dem Auto. Und was wir zuerst sahen: Es geht wieder runter ins Tal, über den Fluss und wieder hinauf.
Oben angekommen ging es dann genau diesen Fluss entlang nach Osten. Womit wir übrigens alle 3 geteerten Strassen von Wangdue Phodrang befahren haben.
Die Strasse nach Phobjikha ist zwar geteert, das macht die Fahrt aber nicht weniger … anstrengend. Zumindest für den Fahrer.
Steine und Erde, die vom Hang auf die Strasse fallen, sind nichts außergewöhnliches und werden erst nach einer Weile weggeräumt. Das bedeutet: Der Verkehr muss sich um die Steine herumschlängeln.
Ansonsten war die Aussicht, gerade als wir etwas höher waren, schon beeindruckend.
Die Passhöhe auf knapp 3600 Metern erreichten wir dann recht schnell. Dort gab es wieder Chorten und einige schöne Blicke zu den jeweiligen Talseiten.
Aus dieser Richtung sind wir gekommen:
Man beachte den dampfenden Asphalt. Und in diese Richtung geht es weiter:
OK, damit können wir arbeiten. Noch ein letzter Blick auf den Pass.
Und dann hinab ins Tal. Die Strecke runter war, genau wie der Weg auf den Pass, recht leer. Was nicht bedeutet, dass man nicht auch entgegenkommenden LKWs, schneller fahrenden Transportern, Bussen und Autos, Kühen, Hunden oder Steinen ausweichen muss. Autofahren in Bhutan ist echt anstrengend, selbst als Beifahrer auf der Rückbank. Außer man ist wie Meike, die sobald sie im Auto sitzt und sich das Auto bewegt, einschlafen kann.
Nach etwa 50 Minuten kamen wir am Gangteng Monastery an, unserem ersten Ziel des Tages.
Dieser Tempel wurde im 17. Jahrhundert errichtet und ist einer der wichtigsten in Bhutan. Ebenfalls ist er dafür bekannt, dass hier die ersten Schwarzhalskraniche zu sehen sind, wenn sie (der Sage nach) den Tempel drei mal umkreisen, bevor sie ins Tal fliegen.
Wir wurden knapp unter dem Tempel abgeladen und liefen zum Eingang.
Vor dem Eingang erwartete uns ein Empfangskomitee – allerdings eher nach dem Motto „Wer stört?“.
Der Tempel selber ist wirklich schön und vor allem sehr detailreich geschmückt. Der große Innenhof wird zu einem der wichtigsten Tempelfeste genutzt. Heute war er angenehm leer und lies uns so den Tempel bewundern.
Und beim Rundgang um den Tempel herum genossen wir das Ambiente, die Ruhe und die Atmosphäre.
Nach dem Besuch im Tempel selbst und der Fürgabe (Geldschein an die Stirn halten, Wunsch denken und Geldschein spenden) sind wir zurück zum Eingang. Und: Es regnete Bindfäden!
Schön: Der Platz vor dem Tempel glänzte im Regen.
Schlecht: Wir wollten eigentlich jetzt einen kleinen Trek wandern, den Gangtey Nature Trek. Das machte im Regen aber keinen Sinn, erst Recht, weil wir danach ja noch Dinge unternehmen wollten. Und das klatschnass würde auch unangenehm werden. Also haben wir das Mittagessen vorgezogen, welches wir heute in einem Farmhouse, also einem bhutanesischen Bauernhaus, einnehmen würden.
Um der Bäuerin etwas Zeit zur Vorbereitung zu geben, haben wir einen kleinen Umweg gefahren bzw. uns mehr Zeit gelassen. Also ging es an der einen Seite des Tals entlang um selbiges dann zu queren.
Auf dem Weg erblickte Norbu ein Haus, was nach der traditionellen Lehm-Bauweise erbaut wird. Hier werden die einzelnen Blöcke der Häuserwand verschalt, mit Lehm und Stroh gefüllt und dann mit Muskelkraft (vorwiegend der der Beine) festgetrampelt.
Witzigerweise waren es nur Frauen, die das Trampeln übernommen haben.
Vermutlich weil sie besser singen konnten, denn das haben sie gemacht, während der Lehm gefestigt wurde.
Die Verschalung wird übrigens mit besonderer Vorsicht behandelt, denn es gilt als schlechtes Omen, wenn die Verschalung abfällt.
Ansonsten ist hier im Tal auch ein wenig die Zeit stehengeblieben.
Aber gerade das machte auch ein wenig den Reiz aus. Und das half, als wir das Tal auf dem eher als Panzer-Teststrecke zu bezeichnenden Feldweg in Richtung unseres Mittagessens fuhren.