Nach dem Tempel sind wir nach Wangdue Phodrang gefahren, der Hauptstadt des Bezirkes Wangdue. Der Name der Stadt kommt vom gleichnamigen, in 1638 erbauten Dzong, also der Festung. Die Festung wurde erbaut, um Invasoren aus dem Süden abzuhalten. Leider brannte sie im Juni 2012 ab und wird seitdem renoviert. Kurz nach dem Feuer haben übrigens über tausend Japaner Geld gespendet und so in kurzer Zeit die nötigen 135.000 US-Dollar zusammengebracht. Aktuell wird aber eben immer noch renoviert beziehungsweise wieder aufgebaut, daher kommt man da nicht rein.
Nördlich des Ortes gibt es einen kleine Ort, der aus tibetischen Flüchtlingen besteht, die sich dort angesiedelt haben und inzwischen Bürger von Bhutan sind.
Diesen Ort besuchten wir als erstes. Und da wir heute schon viel gelaufen sind, haben wir uns zum Dort hochfahren lassen und sind dann quer durch selbiges spaziert.
Als lokalen Guide hatten wir die ersten 150 Meter übrigens diese Kuh, die sehr gemächlich vor uns die Treppe hinauf spazierte.
Dann hat sie uns aber unserem Schicksal überlassen. Im Dorf selber sieht es noch so aus, wie es vor 30-40 Jahren mehr oder wenig überall in Bhutan außerhalb der größeren Städte ausgesehen haben muss. Sehr viele alte Häuser, viel künstlerisches (aber eben schon verfallen bzw. nicht gepflegt) und irgendwie etwas schmuddelig. Und viele Menschen, die einen anschauen.
Generell scheint dieses Dorf nur aus alten und sehr jungen Menschen zu bestehen, was aber der Landflucht bzw. der Urbanisierung entspricht, die überall in Bhutan zu bemerken ist.
Wir haben es übrigens vorgezogen nicht auf die Menschen mit der Kamera zu ziehen – ist ja schließlich kein Zoo hier. Allgemein muss man aber sagen, dass die Menschen distanziert aber freundlich waren. Und die Kinder waren halt einfach neugierige Kinder.
Ansonsten kann man hier noch verschiedene Dinge sehen, die sonst nicht mehr zu finden sind. Beispielsweise eine traditionelle, aus einem Baumstamm gefertigte, Leiter. Oder die aus Lehm und Heu gefertigten Ziegel.
Nach einer kleinen Runde durch das Dorf haben wir uns dann an der gegenüberliegenden Seite wieder hinab in Tal gemacht. Und dabei eine wunderschöne Landschaft erleben dürfen.
Sehr sinnbildlich für Bhutan: Die Reisterrassen, das Dzong (was gerade wieder aufgebaut wird) und die ersten beiden Windkraftwerke Bhutans, die hier aufgestellt wurden und die Gemeinde mit Strom versorgen.
Beim Weg hinab wurden wir beobachtet.
Warum diese Kuh auf dem Dach steht? Keine Ahnung. Wir wurden jedenfalls genau beobachtet, ob wir nicht Unsinn machen.
Wir doch nicht.
Vom Tal aus konnte man das Dzong noch einmal gut sehen. In 1-2 Jahren sollen die Restaurierungen auf jeden Fall fertig sein.
Das war auf jeden Fall ein schöner Einblick in die alte Zeit und eine schöne Verbindung in die neue Zeit.